12. Dezember, 2025

Quartalszahlen

Mehr Umsatz, mehr Gewinn – und trotzdem weniger Dividende bei Carl Zeiss Meditec

Der Medizintechnikkonzern wächst dank Übernahme und Geräteerholung, senkt aber die Ausschüttung und kündigt weitere Einschnitte an.

Mehr Umsatz, mehr Gewinn – und trotzdem weniger Dividende bei Carl Zeiss Meditec
Wachstum ja, höhere Dividende nein: Zeiss Meditec setzt auf Marge statt Ausschüttung.

Carl Zeiss Meditec liefert operativ ab – und bremst dennoch bei der Dividende. Der Medizintechnikkonzern hat im Geschäftsjahr 2024/25 Umsatz und Ergebnis gesteigert, kürzt aber die Ausschüttung an die Aktionäre. Die Zahlen zeigen ein Unternehmen im Übergang: zurück auf Wachstumskurs, aber noch nicht frei von strukturellen Lasten.

Übernahme und Gerätegeschäft treiben das Wachstum

Der Umsatz stieg im abgelaufenen Bilanzjahr um 7,8 Prozent auf rund 2,23 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Treiber war die Übernahme eines Unternehmens, hinzu kam eine spürbare Erholung im Gerätegeschäft, das im Vorjahr noch unter Investitionszurückhaltung vieler Kunden gelitten hatte.

Auch ergebnisseitig ging es aufwärts, wenn auch moderater. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen (Ebita) legte um 3,5 Prozent auf 257,7 Millionen Euro zu. Die Ebita-Marge lag damit bei 11,6 Prozent – ein Fortschritt, aber noch unter dem Anspruchsniveau des Konzerns.

Dividende sinkt trotz besserer Zahlen

Für Aktionäre ist die wichtigste Botschaft dennoch eine andere: Die Dividende wird gekürzt. Statt 0,60 Euro sollen für das Geschäftsjahr 2024/25 nur noch 0,55 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Es ist ein bewusstes Signal.

Der Vorstand setzt Prioritäten klar auf Investitionen, Effizienzprogramme und die Stärkung der Marge. Die operative Verbesserung reicht aus Sicht des Managements noch nicht aus, um eine stabile oder steigende Dividende zu rechtfertigen.

Der Ausblick verspricht mehr Marge – aber auch Belastungen

Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Carl Zeiss Meditec vorsichtig optimistisch. Der Vorstand rechnet mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Deutlich ambitionierter fällt der Blick auf die Profitabilität aus: Die Ebita-Marge soll auf rund 12,5 Prozent steigen.

Allerdings ist dieser Weg nicht kostenfrei. Das Unternehmen warnt vor Belastungen im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich durch Restrukturierungen. Diese könnten kurzfristig auf das Ergebnis drücken, sollen aber langfristig die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

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Strategie zwischen Wachstum und Disziplin

Die Zahlen zeichnen das Bild eines Konzerns, der aus einer Schwächephase herausfindet, aber noch nicht am Ziel ist. Wachstum allein reicht nicht mehr. Zeiss Meditec will profitabler werden, Prozesse straffen und sich auf margenstarke Bereiche konzentrieren.

Die gesenkte Dividende ist Teil dieser Logik. Sie signalisiert, dass der Vorstand lieber in die eigene Struktur investiert, als kurzfristig Kapital auszuschütten. Für Investoren ist das ein klassischer Zielkonflikt: weniger Ausschüttung heute, dafür die Aussicht auf stabileres Wachstum morgen.

Am Kapitalmarkt dürfte genau das zur entscheidenden Frage werden – ob die angekündigte Margenverbesserung tatsächlich gelingt und die aktuellen Einschnitte rechtfertigt.