Der Fonds startet mit Schwergewichten an Bord
Die Meag erweitert ihr Infrastrukturportfolio um einen spezialisierten Fonds für europäische Rechenzentren. Der „Meag Volante DC Investor SCSp“ richtet sich ausschließlich an professionelle Anleger und startet mit prominenten Erstinvestoren: Siemens Financial Services, der Finanzierungsarm des Technologiekonzerns, sowie Munich Re, die Mutter des Asset Managers.
Beide Partner stehen sinnbildlich für ein Ökosystem, das Digitalisierung und langfristige Kapitalanlagen verbindet. Für die Meag ist der Fonds ein Baustein in einer Strategie, die sie seit 2022 konsequent verfolgt: digitale Infrastruktur als Wachstumstreiber und stabilen Cashflow-Lieferanten.

Die Nachfrage nach Rechenzentrumsflächen treibt das Geschäftsmodell
Geschäftsführer Heiko Wunderlich beschreibt die Stoßrichtung klar. Der wachsende Datenhunger – von KI über Cloud-Dienste bis hin zu Industrieanwendungen – sorgt für strukturelle Engpässe bei Rechenkapazitäten. Neue Standorte entstehen langsamer, als Unternehmen und öffentliche Verwaltungen sie benötigen. Für Investoren bietet das eine seltene Kombination aus langfristiger Nachfrage, begrenztem Angebot und der Möglichkeit, Projekte über Jahre zu skalieren.
Der Fonds investiert mittelbar in Rechenzentren in Deutschland und der Schweiz, die bereits vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Vier Standorte befinden sich im Portfolio, weitere mindestens vier sollen innerhalb der kommenden fünf Jahre hinzukommen. Damit plant die Meag eine Expansion, die sowohl geografisch als auch technologisch diversifiziert ist.
Partnerschaften sichern Zugang zu einer komplexen Assetklasse
Rechenzentren gelten als anspruchsvolle Investments: hohe Eintrittshürden, regulatorische Vorgaben, technisches Know-how und erheblicher Energiebedarf. Die Meag adressiert diese Komplexität über ein Joint Venture. Die Holdingstruktur, in die der Fonds investiert, wird gemeinsam mit einem Staatsfonds und Vantage Data Centers geführt. Vantage hält eine Minderheit und bringt Expertise bei Design, Betrieb und Skalierung ein.
Diese Konstruktion verschafft Anlegern Zugang zu einem Segment, das ohne spezialisierte Partner schwer zugänglich wäre. Gleichzeitig schafft sie Planungssicherheit – ein Punkt, der bei einer Zielrendite „von 10 Prozent aufwärts“ essenziell ist.
Der Markt wächst – und die Meag investiert im großen Stil
Seit 2022 hat die Meag nach eigenen Angaben rund eine Milliarde Euro in digitale Infrastruktur investiert, der Großteil davon in Rechenzentren. Das ist ein ungewöhnlich hoher Anteil in einem Segment, das erst seit wenigen Jahren als institutionelle Anlageklasse etabliert ist. Und es zeigt, wie schnell sich der Markt wandelt: Wo früher Immobilienfonds dominierten, rücken nun energieintensive, technologiegetriebene Plattformen in den Fokus.

Mit dem Luxemburger Fondsvehikel, verwaltet von Hauck & Aufhäuser Fund Services (AIFM) und beraten von der Meag, zielt der Vermögensverwalter auf genau die Investoren, die langfristig orientierte, planbare Cashflows suchen – Pensionskassen, Versicherer, Staatsfonds. Artikel-8-Offenlegungen nach SFDR unterstreichen den Anspruch, Nachhaltigkeitskriterien verbindlich in die Strategie zu integrieren.
Digitale Infrastruktur wird zum Kernstück langfristiger Portfolios
Für die Meag ist der Fonds mehr als ein neues Produkt. Er markiert eine Verschiebung, die in vielen Häusern sichtbar wird: Digitale Infrastruktur entwickelt sich vom Nischeninvestment zu einem zentralen Portfolioelement. Die Kombination aus hohen Eintrittsbarrieren, stetiger Nachfrage und ESG-Kompatibilität macht Rechenzentren zu einem Vermögenswert, der klassische Immobilienrenditen hinter sich lässt.
Mit einem verwalteten Vermögen von 363 Milliarden Euro – davon 62 Milliarden für externe Investoren – hat die Meag die Größe und die Partner, um dieses Segment weiter auszubauen. Der neue Fonds ist der nächste Schritt auf einem Weg, der deutlich macht: Die Digitalisierung treibt nicht nur Geschäftsmodelle, sondern auch Kapitalströme.



