27. Juli, 2024

Politik

Kontroverser Luftangriff im Gazastreifen: Israelische Armee und medizinische Kreise im Widerspruch

Kontroverser Luftangriff im Gazastreifen: Israelische Armee und medizinische Kreise im Widerspruch

Ein jüngster Luftangriff der israelischen Armee auf ein Schulgebäude im Gazastreifen hat widersprüchliche Reaktionen hervorgerufen. Nach Angaben der israelischen Armee sollen sich zum Zeitpunkt des Angriffs 20 bis 30 Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) im Gebäude aufgehalten haben. Dies erklärte Armeesprecher Peter Lerner. Die Schule, die vom UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA betrieben wird, sei mehrere Tage beobachtet worden. Der Angriff sei zweimal verschoben worden, um zivile Opfer zu vermeiden, betonte Lerner.

Lerner erläuterte weiter, dass das Militär derzeit keine Kenntnisse über mögliche zivile Opfer habe. Diese besondere Vorsichtsmaßnahme trage dem Ziel Rechnung, Zivilisten zu schützen und militärische Präzision zu gewährleisten. Er betonte, die Binnenflüchtlinge hätten sich nicht in dem betroffenen Bereich aufgehalten.

Allerdings meldeten medizinische Kreise im Gazastreifen, dass bei dem israelischen Luftschlag mindestens 30 Menschen getötet worden seien und unter den Opfern sich vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche befänden. Palästinensischen Quellen zufolge hatten in dem bombardierten Gebäude auch Vertriebene Zuflucht gesucht.

Beide Versionen der Ereignisse lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren. Erste Ermittlungen der israelischen Armee gehen davon aus, dass die Mitglieder der Terrorgruppen in drei verschiedenen Klassenräumen des Schulgebäudes im Flüchtlingsviertel Nuseirat waren. Vieles deute darauf hin, dass zahlreiche dieser Mitglieder bei dem Angriff ums Leben gekommen seien, erklärte Lerner.