27. Juli, 2024

Sports

Konstanz in der Krise: MLS-Teams halten an erfahrenen Trainern fest

Konstanz in der Krise: MLS-Teams halten an erfahrenen Trainern fest

Der aktuelle Slogan der Major League Soccer (MLS) für die Saison 2024 lautet 'You've never seen MLS like this.' – so erlebten Sie die MLS noch nie. Während sich die Liga mit dieser Aussage vor allem auf das Spielerlebnis auf dem Rasen bezieht, könnte man das gleiche im Hinblick auf die Managementebene sagen. Erstmals seit 2018 hat innerhalb der ersten elf Spiele der Saison kein Team seinen Trainer gewechselt. Diese Feststellung ist bemerkenswert, zumal in den vergangenen drei Jahren ganze 22 Mannschaften Trainerwechsel vollzogen haben.

Mehrere Teams scheinen ihren aktuellen Trainern, trotz mäßiger Leistungen und ausgebliebener Playoff-Teilnahme im Jahr 2023, eine Chance zu gewähren. Zu diesen gehören unter anderem Nick Cushing von New York City FC und Josh Wolff von Austin FC. Andere Trainer wie Gary Smith von Nashville SC und Gonzalo Pineda von Atlanta United haben ebenfalls zu kämpfen, ihre Mannschaften auf ein Playoff-Niveau zu bringen. Jüngste Ergebnisse, wie Nashville SCs schwache 0,15 xG im Spiel gegen Charlotte und die fortwährende sieglose Serie von Atlanta United, spiegeln diese Kampfphasen wider, obwohl wenig darauf hindeutet, dass die Trainer kurz vor der Entlassung stehen.

Die Geduld gegenüber den Head Coaches ist jedoch keine isolierte Erscheinung. Auch in der englischen Premier League zeichnet sich diese Saison durch die geringste Anzahl an Trainerwechseln seit einem Jahrzehnt aus. Die Vereine haben gelernt, dass schnelle Trainerwechsel nicht unbedingt die erhoffte Wende bringen und Geduld mitunter die wirtschaftlichere und fruchtbarere Strategie ist. In der MLS reicht es oft, nur die Playoffs zu erreichen, um als Trainer eine annehmbare Saisonbilanz vorzuweisen.

Luftakrobat Benteke erobert die MLS

Die MLS-Saison 2024 hält für Christian Benteke, den Starstürmer von D.C. United, eine besondere Rolle bereit: Er dominiert die Lüfte wie kein anderer. Dank einer außerordentlichen physischen Präsenz konnte Benteke beim jüngsten Spiel gegen Atlanta United mit einem Triplet an Kopfballtoren glänzen. Seine Angriffsaufgaben in der Offensive wurden durch die Abwesenheit der etatmäßigen Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaft begünstigt. Dieses Szenario ist kein Einzelfall, Benteke steht derzeit an der Spitze der MLS mit 134 gewonnenen Kopfballduellen, eine beispiellose Statistik, die sich in der Historie der Liga sucht. D.C. United hat sich intelligent auf seine Qualitäten eingestellt und den Spielstil entsprechend angepasst. Der Einzug in die Playoffs scheint mit einem solchen Schlüsselspieler ein greifbares Ziel.

Währenddessen erregte die Major League Soccer auch außerhalb ihrer eigenen Grenzen Aufsehen. Ein Auftritt in einer Late-Night-Show und die aufgeheizte Diskussion um die Qualität der USL Championship nach einer überraschenden Niederlage des amtierenden Champions Houston Dynamo im U.S. Open Cup sorgten für Schlagzeilen. Auch wenn nun alle Augen auf die USL gerichtet sind, bestätigt Houston Dynamo-Trainer Ben Olsen, dass seine Division eindeutig die Königsklasse bleibt.

Houston allerdings muss sich nach dem Open Cup-Aus rehabilitieren und kann sich nun voll und ganz auf die anstehende MLS-Saison konzentrieren. Der Mexikaner Héctor Herrera soll nach seiner Rückkehr entscheidende Impulse setzen und dem Team zu einem Aufschwung verhelfen.

In der Zwischenzeit versprechen regionale Rivalitäten Aufregung und Kuriositäten, so wie im Fall eines FC Cincinnati-Fans, dessen Wette, nach einem Derby-Sieg gegen Columbus Skyline Chili zu trinken, rasante Aufmerksamkeit erregte. Das Internet vergisst nichts, und Wettverpflichtungen werden öffentlich eingefordert.