Die gegenwärtige konjunkturelle Schwächephase hinterlässt nachhaltige Spuren im deutschen Handwerk. Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), äußerte sich besorgt über die derzeitige wirtschaftliche Situation. Laut dem aktuellen Konjunkturbericht, der die Stimmungslage der Branche erfasst, bewerten zahlreiche Betriebe ihre gegenwärtige Geschäftslage erheblich schlechter als im Vorjahr. Zudem gehen sie mit vorsichtiger Erwartung in die kommenden Monate, was die Unsicherheit weiter unterstreicht.
Der kontinuierliche Rückgang der Auftragsbestände in Verbindung mit schwächelnden Umsatzzahlen spiegelt eine besorgniserregende Lage wider. Die Situation wird durch die stetig steigenden Material-, Energie- und Lohnkosten weiter verschärft, wodurch die ohnehin begrenzten finanziellen Spielräume der Handwerksbetriebe zusätzlich belastet werden. Die wirtschaftliche Anspannung in der Branche ist spürbar und könnte auf längere Sicht noch kritischere Auswirkungen haben.
Auch andere Wirtschaftssektoren sehen sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber, da sowohl der Export als auch der private Konsum derzeit keine signifikanten Wachstumsimpulse bieten. Nachdem die Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren weitgehend stagnierte, wird für das laufende Jahr lediglich ein geringes Wachstum prognostiziert. Für das kommende Jahr wird lediglich eine moderate Verbesserung erwartet, sofern keine zusätzlichen wirtschaftlichen Impulse gesetzt werden.
Besonders der Wohnungsbau, der für viele Handwerksbereiche von entscheidender Bedeutung ist, stagniert weiterhin. Holger Schwannecke hebt hervor, dass die aktuelle Belastung durch bürokratische Hürden, schleppend verlaufende Genehmigungsverfahren und die hohe Kostenbelastung für Unternehmen dringend überdacht werden müssen. Er fordert ein deutliches politisches Signal zur Verbes-serung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Das Handwerk benötigt dringend Entlastung. Dies könnte durch den Abbau von Bürokratie, schnelleren Genehmigungsprozessen und einer klareren wirtschaftspolitischen Ausrichtung, die stärker auf die Bedürfnisse des Mittelstands eingeht, erreicht werden. Die Politik steht in der Verantwortung, rasch und entschlossen zu handeln, um den Mittelstand und insbesondere das Handwerk zu unterstützen und somit das wirtschaftliche Fundament zu stärken.