Am Donnerstagnachmittag geriet der Euro gegenüber dem US-Dollar unter Druck. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zu diesem Zeitpunkt bei 1,1607 US-Dollar gehandelt, nachdem sie zur Mittagsstunde noch bei 1,1663 US-Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs für den Euro auf 1,1639 US-Dollar fest, im Vergleich zu 1,1651 US-Dollar am Vortag.
Die Stärkung des US-Dollars ist auf unerwartet positive Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten zurückzuführen. Der S&P-Einkaufsmanagerindex zeigte im August einen nicht prognostizierten Anstieg, was auf eine erneute wirtschaftliche Belebung hindeutet. Zudem entwickelte sich der US-Dienstleistungssektor besser als von Experten vorhergesagt, indem er sich weniger stark eintrübte. Auch der US-Immobilienmarkt lieferte erfreuliche Daten, die den Dollar weiter stützten.
Im Gegensatz dazu zeigten sich in der Eurozone Anzeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung. Das Konsumklima enttäuschte mit einem unerwarteten Rückgang. Laut der EU-Kommission sank der entsprechende Indikator um 0,8 Punkte auf minus 15,5 Punkte, obwohl Analysten von einem stabilen Wert ausgegangen waren. Zwar verbesserte sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone und insbesondere in Deutschland im August etwas, doch beschrieb Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, das Gesamtbild weiterhin als uneindeutig. Trotz eines vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der Handelsbeziehungen mit den USA belasten die trübe Entwicklung im Dienstleistungssektor und die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit die Stimmung in Europa.
Anleger richten derweil ihr Augenmerk auf globale Entwicklungen. Die Fortschritte im Ukraine-Konflikt und die geldpolitischen Signale vom bevorstehenden Notenbanker-Treffen in Jackson Hole stehen im Interesse der Finanzmärkte. Besonders gespannt wird die Rede von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank (Federal Reserve), erwartet, in der er potenzielle Ankündigungen zur zukünftigen Ausrichtung der Leitzinsen machen könnte. Eine Zinssenkung im September bleibt dabei eine weithin antizipierte Marktannahme.
Darüber hinaus hat die EZB weitere Referenzkurse festgelegt: So betrug der Kurs für ein britisches Pfund 0,86540 Euro, für 100 japanische Yen 172,09 Euro und für einen Schweizer Franken 0,9389 Euro. In London notierte der Goldpreis am Nachmittag bei 344 Dollar je Feinunze, was einem Rückgang um 4 Dollar im Vergleich zum Vortag entspricht.