04. November, 2025

Wirtschaft

Konjunktur-Überblick: US-Wachstum, sinkende Inflation in Europa und Handelskonflikte

Konjunktur-Überblick: US-Wachstum, sinkende Inflation in Europa und Handelskonflikte

Im zweiten Quartal verzeichnete die US-amerikanische Wirtschaft überraschend starkes Wachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg annualisiert um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Handelsministerium nach einer zweiten Schätzung bekannt gab. Die ursprüngliche Schätzung wurde um 0,2 Prozentpunkte nach oben korrigiert.

Gleichzeitig zeigen die jüngsten Daten des US-Arbeitsministeriums, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der letzten Woche leicht gesunken sind. Die Zahl der Anträge fiel um 2.000 auf insgesamt 231.000, etwas geringer als die erwarteten 232.000.

In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise im August so langsam wie seit über drei Jahren nicht mehr, mit einer Inflationsrate von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz eines Rückgangs bei den Energiepreisen stiegen die Kosten für Dienstleistungen weiterhin überdurchschnittlich, während Lebensmittel nur noch 1,5 Prozent teurer waren.

Auch das Ifo-Institut prognostiziert, dass die Inflationsrate in den nächsten Monaten unter die Zwei-Prozent-Marke sinken wird, was vor allem durch die sinkenden Energiekosten begünstigt werde. Entsprechend wird diese Entwicklung auch die Zentralbankpolitik beeinflussen.

In Spanien hat die Inflation weiter nachgelassen. Nach ersten Schätzungen des Statistikamts stiegen die Verbraucherpreise im August nur noch um 2,4 Prozent im Jahresvergleich, was besser ausfiel als die erwarteten 2,5 Prozent.

Erfreuliche Nachrichten kommen auch aus der Eurozone. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg im August um 0,6 Punkte auf 96,6 Zähler und lag damit über den Erwartungen der Bankvolkswirte. Auch der Wert für Juli wurde leicht nach oben revidiert.

Politisch bleibt es in der EU spannend. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Sanktionen gegen die israelischen Regierungsmitglieder Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir vorgeschlagen, wie aus Brüssel berichtet wurde.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt, dass sich die 20 Milliarden Euro, die Bund und Länder in das Startchancen-Programm investieren, erheblich lohnen könnten. Langfristig könnten positive Effekte zwischen 56 und 113 Milliarden Euro für die öffentlichen Haushalte erzielt werden.

Im Kontext des Handelskonflikts zwischen China und der EU verzichtet China vorerst auf Strafzölle auf europäischen Brandy. Trotz festgestellter Dumpingpreise wird das chinesische Handelsministerium vorerst keine weiteren Maßnahmen ergreifen.