Am Dienstag zeigten sich die europäischen Aktienmärkte in optimistischer Stimmung, angetrieben von einer positiven Performance der US-Börsen. Der EuroStoxx 50, der als wichtiger Leitindex der Eurozone fungiert, legte um 0,53 Prozent zu und schloss bei 4.961,45 Punkten. Auch der Schweizer Markt konnte Belebung verzeichnen, indem der Swiss Market Index (SMI) seine Verluste reduzieren konnte und bei 11.646,32 Punkten mit einem moderaten Minus von 0,13 Prozent schloss. Der britische FTSE 100 verzeichnete einen Anstieg von 0,64 Prozent auf 8.328,60 Punkte.
Diese Aufwärtsbewegung auf den europäischen Märkten wird jedoch von politischen Unsicherheiten überschattet. US-Präsident Donald Trump hat scharfe Kritik am Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, geübt, was unter den Anlegern für Verunsicherung sorgt. Experten, wie Jürgen Molnar von Robomarkets, warnen, dass eine potenzielle Absetzung Powells die Unabhängigkeit der US-Geldpolitik gefährden und gravierende Folgen für die Wall Street nach sich ziehen könnte.
Die unsichere politische Gesamtlage treibt Investoren verstärkt in sichere Anlagehäfen wie Gold, dessen Preis pro Feinunze signifikant auf 3.500 US-Dollar angestiegen ist. Gleichzeitig konnte auch der Kryptowährungsmarkt einen bemerkenswerten Zuwachs verzeichnen, wobei der Bitcoin-Kurs ein neues Allzeithoch von über 90.000 US-Dollar erreichte.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk stand indes unter Druck und verzeichnete ein Minus von 7,4 Prozent. Dieser Rückgang ist auf Befürchtungen zurückzuführen, dass zunehmender Wettbewerb Marktanteile kosten könnte, insbesondere nach ermutigenden Studienergebnissen des US-Wettbewerbers Lilly zu deren neuem Orforglipron-Präparat, das potentiell breit in der Diabetes- und Gewichtsreduktionstherapie eingesetzt werden könnte.
Ebenso erwähnenswert ist der Rückschlag für den Windkraft-Entwickler Orsted, dessen Aktien um 4,8 Prozent einbrachen. Diese Entwicklung folgte Herabstufungen durch Barclays und die Bank of America, wobei letztere vor Annullierungen von Projekten in den USA warnte.
Hingegen konnte L'Oreal einen merklichen Aufschwung verbuchen. Der starke Absatz im chinesischen Markt trieb das Geschäftswachstum im ersten Quartal an, was sich positiv auf die Aktien auswirkte, die um beachtliche 6,3 Prozent zulegten und damit an die Spitze des EuroStoxx setzten.
Weniger positiv verlief der Handel für Banco BPM, die aufgrund der strikten politischen Rahmenbedingungen der italienischen Regierung, die eine Fusion mit Unicredit erschweren könnten, einen Kursrückgang von 0,6 Prozent erlebte. Unicredit selbst spürte ebenfalls die Auswirkungen und musste einen Verlust von 2,7 Prozent hinnehmen.