Der neu konstituierte Koalitionsausschuss der großen Koalition, bestehend aus den Parteien CDU, CSU und SPD, hat offiziell seine Arbeit aufgenommen. Ziel des Gremiums ist es, bis zur parlamentarischen Sommerpause ein umfassendes Arbeitsprogramm zu verabschieden, wodurch die politischen Leitlinien für die kommenden Monate festgelegt werden sollen. Der Koalitionsausschuss hat sich in der Vergangenheit als wesentliche Verbindung zwischen den koalierenden Parteien, ihren Fraktionen und der Bundesregierung etabliert. Dabei fungiert er weniger als Plattform für Konfliktaustragungen, sondern vielmehr als strategische Planungsinstanz, wie es im aktuellen schwarz-roten Koalitionsvertrag ausdrücklich hervorgehoben wird.
Zur Steigerung der Effizienz in den Entscheidungsprozessen wurde die Mitgliederzahl des neuen Gremiums auf elf reduziert. Dies stellt eine signifikante Verringerung im Vergleich zur früheren Ampelkoalition mit 17 Mitgliedern dar und spiegelt die aktuellen Machtverhältnisse innerhalb der Koalition wider. Allerdings hat diese Verkleinerung insbesondere bei den weiblichen Parteimitgliedern von Union und SPD zu Unmut geführt, was das Thema Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der politischen Führung erneut in den Fokus rückt.
Zu den herausragenden Persönlichkeiten, die dem Ausschuss angehören, zählen prominente Vertreter der Parteien. Seitens der CDU sind Kanzler Friedrich Merz, Fraktionschef Jens Spahn sowie Generalsekretär Carsten Linnemann vertreten. Die SPD entsendet ihren Vizekanzler Lars Klingbeil, die Co-Vorsitzende Saskia Esken und Fraktionschef Matthias Miersch. Die CSU beteiligt sich mit ihrem Parteivorsitzenden Markus Söder und weiteren führenden Politikern. Der Ausschuss plant, sich in regelmäßigem monatlichem Rhythmus zu treffen, wobei bei Bedarf auch außerordentliche Sitzungen auf Wunsch eines Koalitionspartners anberaumt werden können.
In der ersten Sitzung stehen vorrangig migrationspolitische Themen sowie wirtschaftliche Entlastungsmaßnahmen auf der Agenda. Neben diesen nationalen Herausforderungen sollen auch die aktuellen geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine und im Gazastreifen diskutiert werden. Zudem wird der zukünftige Umgang mit der AfD ein maßgebliches Thema darstellen. Trotz der umfangreichen Themenpalette wird mit einer moderaten Sitzungsdauer von zwei bis drei Stunden gerechnet. Anschließend ist geplant, dass die Parteiführer die erzielten Ergebnisse und Beschlüsse in einer Pressekonferenz bekanntgeben, um der Öffentlichkeit transparent über die Fortschritte und zukünftigen Vorhaben der Koalition zu informieren.