07. Oktober, 2025

Wirtschaft

Knauf: Hindernis beim geplanten Rückzug aus dem russischen Markt

Der international anerkannte Baustoffhersteller Knauf, bekannt vor allem für seine hochwertigen Gipsprodukte, steht derzeit vor Herausforderungen beim Verkauf seines russischen Geschäftszweigs. Nach über einjährigen intensiven Verhandlungen blieb eine Einigung aus, wie die Zentrale des Unternehmens aus Iphofen, einer Stadt in Unterfranken im Landkreis Kitzingen, bekanntgab. Der potenzielle Käufer entschied sich, die Gespräche abzubrechen, und Knauf verzichtete darauf, den Namen des potenziellen Interessenten preiszugeben.

In Russland beschäftigt Knauf etwa 4.000 Personen, was schätzungsweise zehn Prozent der weltweiten Belegschaft des Unternehmens ausmacht. Obwohl die genaue aktuelle Anzahl dieser Arbeitskräfte nicht offenbart wurde, hält Knauf an seinem Plan fest, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Dies ist eine Reaktion auf den militärischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Währenddessen werden die Geschäfte vor Ort weiterhin vom lokalen Management geführt, und es werden keine Gewinne an die Knauf-Gruppe weitergeleitet. Parallel zu diesen Bemühungen sieht Knauf die Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten in der Ukraine vor.

Knauf beteuerte darüber hinaus, dass alle Unternehmensaktivitäten im Einklang mit den geltenden Sanktionsregelungen erfolgen. Der Handel zwischen Russland und der Europäischen Union, insbesondere der Import und Export von Waren, wurde bereits vor einigen Jahren eingestellt. Trotz dieser Maßnahmen ist das Unternehmen ins Kreuzfeuer geraten, unter dem Verdacht, gegen die Sanktionen verstoßende Bauprodukte in Russland vermarktet zu haben. Das Unternehmen erklärte, dass der Vertrieb ausschließlich über unabhängige Händler erfolgt, auf deren Verkaufsstrategien kein Einfluss genommen wird.

Das traditionsreiche Familienunternehmen verzeichnete im Jahr 2024 einen beeindruckenden Umsatz von 15,6 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit etwa 43.500 Mitarbeiter. Mit über 320 Produktions- und Vertriebsstätten in mehr als 90 Ländern unterstreicht Knauf seine globale Marktpräsenz und Innovationskraft in der Baustoffbranche.