kalkulatorische Erlöse
Kalkulatorische Erlöse bezeichnen in der Unternehmensrechnung erwartete oder fiktive Erträge, die sich aus dem internen Einsatz von betrieblichen Ressourcen ergeben. Diese innerbetrieblichen Erlöse werden verwendet, um die tatsächlichen Kosten für die Nutzung von Eigenkapital, Eigenarbeit oder materiellen Gütern zu berechnen. Sie dienen dazu, die gesamten betriebswirtschaftlichen Kosten eines Unternehmens umfassend zu ermitteln.
Kalkulatorische Erlöse sind insbesondere relevant für die interne Kostenrechnung und ermöglichen eine umfassendere Analyse der Kostenstruktur eines Unternehmens. Im Gegensatz zu den tatsächlichen Erlösen, die durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen an externe Kunden erzielt werden, sind kalkulatorische Erlöse rein rechnerische Größen. Sie spiegeln die Leistungen wider, die ein Unternehmen sich selbst berechnet.
Es gibt verschiedene Arten von kalkulatorischen Erlösen, die in der Unternehmenspraxis Anwendung finden.
1. Kalkulatorische Zinsen: Diese stellen den Zinsaufwand dar, der für das im Unternehmen gebundene Eigenkapital angesetzt wird. Sie sollen verdeutlichen, welchen Wert die Finanzierung des Unternehmens durch Eigenkapital hat.
2. Kalkulatorischer Unternehmerlohn: Hierbei handelt es sich um den fiktiven Lohn, den der Unternehmer für seine eigene Arbeitsleistung erhalten würde. Er spiegelt den Wert der unternehmerischen Tätigkeit wider und ist relevant für die interne Bewertung von Investitionsentscheidungen.
3. Kalkulatorische Mieten: Diese beinhalten die Kosten für die betriebliche Nutzung eigener Immobilien oder Ausrüstung, die dem Unternehmen gehören. Durch die Anwendung kalkulatorischer Mieten wird sichergestellt, dass die tatsächlichen Nutzungskosten in die betriebliche Kalkulation einfließen.
Insgesamt ermöglichen kalkulatorische Erlöse eine umfangreiche, realitätsnahe Kostenanalyse und tragen zur Effizienzsteigerung eines Unternehmens bei. Durch die Berücksichtigung von internen Kostenfaktoren können Fehlinterpretationen bei der Bewertung von Produkten oder Investitionen vermieden werden. Die korrekte Integration kalkulatorischer Erlöse in die betriebliche Rechnungslegung ist somit entscheidend für eine aussagekräftige und fundierte Entscheidungsfindung.