Fremdgehen als Geschäftsmodell
Ein gebrochenes Eheversprechen, zwei kleine Kinder, mehrere Affären – und am Ende: 200.000 Euro Gewinn.
Serkan Yavuz, Reality-TV-Darsteller und selbsternannter „Abzocker“, hat mit seiner Trennung von Samira Yavuz offenbar mehr verdient als mancher Berufstätige in zwei Jahren. Nicht trotz des Skandals – sondern genau deswegen.
In Instagram-Storys spricht der 32-Jährige mit einer Mischung aus Stolz und Zynismus über seinen „Erfolg“. Sein 34-minütiges Statement zur Trennung und den Vorwürfen verkaufte er für einen Euro pro Stream – mit durchschlagender Wirkung. „Ich war vorher schon Millionär“, betont er.
Jetzt ist er einfach nur ein Millionär mit noch weniger Skrupeln.
Verkaufte Privatsphäre – zum letzten Mal?
Was Yavuz hier betreibt, ist nicht neu – aber in seiner Kälte bemerkenswert: Der eigene Zusammenbruch als monetarisierbares Spektakel.
Wer fremdgeht, fliegt normalerweise aus dem Casting. Yavuz dagegen zementiert seinen Ruf als Antiheld und hofft offenbar, genau dafür weiter gebucht zu werden.
Doch wie lange funktioniert das noch? Schon jetzt ist spürbar: Der Markt für Skandale kennt ein natürliches Verfallsdatum. Agenturen mögen Aufmerksamkeit, aber keine Imageschäden.
Formate wie „Das Sommerhaus der Stars“ oder „Prominent getrennt“ setzen zwar auf Drama – aber kein Format will der sein, bei dem es kippt. Und Serkan Yavuz steht genau an dieser Schwelle.

Aufstieg durch Abstieg – oder nur der letzte Auftritt vor dem Fall?
Aus PR-Sicht ist der Schritt radikal. Wer so tief geht, kann nicht mehr zurück. Die Familie, die Glaubwürdigkeit, der Ruf – alles wurde öffentlich abgefackelt, in voller Absicht.
„Ich habe verstanden, wie das Business läuft“, sagt Yavuz.
Vielleicht. Doch ob das auch Agenturen, Werbepartner oder Sendeverantwortliche langfristig so sehen, ist ungewiss.
Sein Image? Verbrannt. Seine Botschaft? „Ich bin skrupellos, aber erfolgreich.“ Die Frage ist nur: Wie lange noch? In einer Branche, in der morgen schon das nächste Gesicht mit Followern und Flexibilität wartet, ist auch der größte Skandal kein Karrierepolster – sondern oft nur ein letzter Knall.
Moral als Marketinglücke
Dass Yavuz keine Reue zeigt, sondern stolz auf seine vermeintliche Cleverness ist, wirkt fast wie eine absurde Parodie auf den Zustand der Influencer-Ökonomie. Hier geht es nicht um Verantwortung, sondern um Reichweite. Und je größer der Shitstorm, desto besser die Klickzahlen.
Doch was, wenn der nächste Skandal ausbleibt? Wenn Yavuz das Publikum nicht mehr schockieren kann, weil das Drama zu oft recycelt wurde? Was bleibt dann? Die Antwort könnte lauten: nichts außer Stille.
Wer so gewinnt, hat schon verloren
Serkan Yavuz hat aus seinem Privatleben ein Geschäftsmodell gemacht. Kurzfristig war es lukrativ. Doch was bleibt langfristig?
Eine zerrüttete Ehe, irritierte Fans, zwei kleine Töchter, die das irgendwann nachlesen – und ein 34-minütiges Statement für einen Euro, das ihn zwar nicht rettet, aber für einen Moment noch relevant macht.
Ob das klug war, zeigt sich nicht am Bankkonto, sondern an den nächsten Anrufen von Produktionsfirmen. Und die dürften seltener werden. Oder eben genau deshalb häufiger – in einer Branche, die ihren eigenen moralischen Kompass längst verloren hat.
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