27. Juli, 2024

Politik

Israels Armee greift erneut UN-Schule an – Hamas-Zelle im Visier

Israels Armee greift erneut UN-Schule an – Hamas-Zelle im Visier

Israels Militär hat nach eigenen Aussagen erneut eine Schule des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA im Flüchtlingslager Al-Schati im nördlichen Gazastreifen angegriffen. Diesmal zielte der Angriff auf eine Hamas-Zelle, die einen Container auf dem Schulgelände für ihre Aktivitäten genutzt haben soll. Laut Militär handelte es sich dabei um einen Treffpunkt für die Planung von Anschlägen. Bei dem Luftschlag wurden Terroristen getötet, genaue Zahlen nannte das Militär jedoch nicht.

Die Angaben der Armee lassen sich zunächst nur teilweise verifizieren. Augenzeugen bestätigten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass es einen Angriff auf den Container gab, bei dem mehrere Personen ums Leben kamen. Über zivile Opfer gibt es bislang keine Berichte.

Die israelische Armee beschuldigt die Hamas, ihre Infrastruktur absichtlich in zivilen Gebieten zu platzieren, um diese als Deckung zu nutzen. Dies stelle einen klaren Verstoß gegen das Völkerrecht dar und gefährde das Leben der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Vor dem Angriff seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um zivile Schäden zu minimieren, so das Militär.

Trotzdem bleibt die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee im Gaza-Konflikt international hoch. Angriffe auf zivile Einrichtungen, wie etwa UN-Schulen, sind besonders umstritten. Am Donnerstagmorgen hatte die Armee bereits ein anderes Schulgebäude im Gazastreifen angegriffen, wobei nach palästinensischen Behördenangaben mindestens 30 Menschen starben, darunter auch Frauen und Kinder. Die Hamas sprach sogar von 40 Toten. Viele Binnenflüchtlinge suchen seit Kriegsbeginn im Oktober Schutz in den UN-Schulen.

Die militärischen Maßnahmen Israels im Gaza-Krieg stehen somit weiterhin unter starker internationaler Beobachtung und Kritik. Vor allem die Angriffe auf zivile Einrichtungen werfen ernste Fragen hinsichtlich der Angemessenheit und Rechtmäßigkeit auf.