Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel, Griechenland und Zypern durchlaufen derzeit eine Phase bemerkenswerter Intensivierung und Erweiterung, wie die jüngsten Gespräche zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seinem griechischen Amtskollegen Kyriakos Mitsotakis in Jerusalem eindrucksvoll unterstreichen. Im Mittelpunkt dieser bilateralen Gespräche stand die verstärkte Kooperation in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit, Energie und Innovation. Diese strategische Annäherung fällt in eine Zeit wachsender Spannungen mit der Türkei, was Israel dazu veranlasst, seine Zusammenarbeit mit den regionalen Verbündeten Griechenland und Zypern zu vertiefen.
Ein trilaterales Treffen unter Beteiligung des zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis hebt die Bedeutung dieser neuen strategischen Allianz hervor. Die Regierung Zyperns zieht in Betracht, ihre militärische Zusammenarbeit mit Israel deutlich zu intensivieren, worauf die bereits durchgeführten gemeinsamen Militärübungen hindeuten. Zypern hat kürzlich ein Luftabwehrsystem, das aus Israel erworben wurde, installiert, was die Wichtigkeit der erweiterten militärischen Kollaboration verdeutlicht und gleichzeitig neue Sicherheitsgarantien für die Region bietet.
Von besonderem Interesse ist die Diskussion über die mögliche Gründung einer gemeinsamen Eingreiftruppe mit insgesamt 2.500 Soldaten, bestehend aus 1.000 Soldaten aus Griechenland, weiteren 1.000 aus Israel und 500 aus Zypern. Zypern könnte in dieser Konstellation als logistisches Zentrum fungieren, während die Truppe zusätzlich durch Schiffe, Luftfahrzeuge und Infrastruktur der drei Partnerländer unterstützt würde. Diese Initiative reflektiert die wachsende Bedeutung der maritimen Sicherheit, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Energiepipelines und anderer kritischer maritimer Infrastruktur, die durch wiederholte Spannungen mit der Türkei als gefährdet betrachtet wird.
Des Weiteren signalisiert Griechenlands Bereitschaft, im Gazastreifen Unterstützung zu leisten, die umfassenden diplomatischen Anstrengungen in der Region. Bevor Mitsotakis nach Israel reiste, führte er Gespräche mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, in denen er betonte, dass eine friedliche Lösung im Nahen Osten nur auf Basis einer Zweistaatenlösung gefunden werden kann. Griechenland erwägt zudem, einen Beitrag zum Wiederaufbau des Gazastreifens zu leisten, was die multilaterale Dimension der regionalen Diplomatie weiter unterstreicht.