Die jüngsten militärischen Operationen Israels und der USA gegen iranische Nuklearanlagen haben das iranische Atomprogramm erheblich beeinträchtigt und es in eine neue Phase versetzt. Diese Interventionen haben Teheran dazu veranlasst, eine vorläufige Einstellung der Urananreicherung zu verkünden. Der iranische Außenminister, Abbas Araghtschi, erklärte, dass dieser Schritt jedoch nicht das Bestreben seines Landes beeinträchtigt, weiterhin ein ziviles Atomprogramm zu verfolgen, welches auch die Urananreicherung umfasst, basierend auf ihrem souveränen Recht als Nation.
Minister Araghtschi betonte die Transparenz des iranischen Nuklearprogramms und bekräftigte, dass sein Land keine verdeckten Atomprojekte verfolgt habe. Er verwies auf die strengen Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), die bis vor kurzem in allen iranischen Anlagen präsent war. Inmitten der anhaltenden geopolitischen Spannungen signalisierte Teheran dennoch seine Bereitschaft, in einen Dialog zu treten, jedoch nur unter der Prämisse, dass dieser ohne äußeren Zwang und in einer respektvollen Atmosphäre stattfindet.
Allerdings hat der Abbruch der Zusammenarbeit mit der IAEA zu einem Mangel an detaillierten Berichten über die genauen Auswirkungen der vorangegangenen Angriffe geführt. Während die iranische Regierung von signifikanten Schäden an den betroffenen Anlagen berichtet, sind sie bestrebt, diese schnellstmöglich wieder instand zu setzen, um die Ambitionen ihres Atomprogramms fortzusetzen.
Ein zentrales Anliegen der internationalen Gemeinschaft bleibt der Verbleib der rund 400 Kilogramm hoch angereicherten Urans, über das der Iran vor den Angriffen verfügte. Es ist bemerkenswert, dass der Iran als das einzige Land ohne Atomwaffen über solche umfangreichen Bestände verfügt. Die Funktionalität der beschädigten Anlagen und in welchem Umfang sie noch in Betrieb genommen werden können, bleibt ungewiss.
Zudem sieht sich der Iran mit einer schweren Wirtschaftskrise konfrontiert, die durch die langanhaltenden internationalen Sanktionen, welche im Kontext des Atomstreits verhängt wurden, weiter verschärft wird. Die ökonomischen Spannungen setzen Teheran zusätzlich unter Druck und haben das Potenzial, interne und externe politische Dynamiken zu beeinflussen.