Von 65 auf 69 Dollar – eine Kursrakete
Innerhalb eines Jahres hat die IonQ-Aktie über 740 Prozent zugelegt. Allein nach der Ankündigung der Kooperation mit dem US-Energieministerium kletterte der Kurs um mehr als fünf Prozent, im vorbörslichen Handel zeitweise sogar über sechs. Anleger feiern IonQ als Pionier der nächsten Computerära – doch die Bewertung bewegt sich längst in astronomischen Sphären.
Quanten im Orbit
Kern der Vereinbarung ist ein ambitioniertes Projekt: IonQ soll mithilfe seiner Satellitenplattform quantensichere Kommunikation im Weltraum demonstrieren. Das Ziel reicht von sicherer Datenübertragung über präzisere Navigation bis hin zu vernetzten Quantensensoren.
Das Energieministerium spricht von einem „Praxislabor im Orbit“, in dem Schlüsseltechnologien für Cybersicherheit und Raumfahrt getestet werden.

Politische Dimension
Die Kooperation ist mehr als ein Forschungsprojekt. Die USA wollen ihre technologische Führungsrolle sichern – gerade angesichts chinesischer Fortschritte bei Quantentechnologien.
Mit IonQ positioniert sich erstmals ein börsennotiertes Unternehmen an der Schnittstelle von Quanten- und Raumfahrtstrategie. Für Washington ist das ein Signal: die nationale Sicherheit soll künftig auch durch Quantentechnik geschützt werden.
Strategische Zukäufe
IonQ hat sich durch Übernahmen den Weg ins All bereitet. Ende 2024 schluckte das Unternehmen den Vernetzungs-Spezialisten Qubitekk, 2025 folgte der Kauf von Capella Space, einem Anbieter für Satelliten- und Raumfahrttechnologie.
Damit ist IonQ derzeit der einzige US-Anbieter kommerzieller Quantenvernetzungssysteme – und rückt mit seiner Technologie in den Fokus von Regierung und Militär.
Zwischen Vision und Risiko
Für Investoren bleibt IonQ ein zweischneidiges Schwert. Die Chancen sind enorm: ein Markt an der Schnittstelle von Hightech, Raumfahrt und nationaler Sicherheit. Doch die Risiken sind ebenso groß – von unbewiesenen Geschäftsmodellen bis zu einer Bewertung, die vor allem von Hoffnungen lebt. Klar ist nur: Die Schlacht um Quantenführerschaft wird längst nicht mehr im Labor, sondern im Weltall entschieden.
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