23. November, 2025

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Infrastrukturkrise in Teheran: Stadt steht vor Versorgungsengpässen bei Luft und Wasser

Die dramatische Situation der Luftverschmutzung in Teheran hat bei der Umweltbehörde erhebliche Besorgnis ausgelöst. Aktuelle Berichte beziffern den Luftqualitätsindex der Stadt auf alarmierende 160, was eine bedeutende Gesundheitsgefährdung für die gesamte Bevölkerung darstellt. Besonders gefährdet sind dabei ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Dieser anhaltend kritische Zustand hat die Verantwortlichen im Gesundheitsministerium zu einem Krisengipfel bewegt, da bislang keine konkreten Verbesserungsmaßnahmen in Aussicht stehen.

Statistiken zeigen, dass im vergangenen Jahr mehr als 58.000 Menschen infolge der allgegenwärtigen Luftverschmutzung gestorben sind. Die Hauptursachen für diese gravierende Verschmutzung sind der dichte Verkehr und der Mangel an effizienten öffentlichen Verkehrsmitteln. Viele Bewohner sind auf den privaten Autoverkehr angewiesen, was durch die niedrigen Benzinpreise von lediglich 15 bis 20 Cent pro Liter zusätzlich gefördert wird. Die Qualität des Benzins bleibt dabei jedoch umstritten, da sie die Situation weiter verschärft.

Besonders problematisch wird die Luftqualität in den energieintensiven Winter- und Sommermonaten, in denen Heizungen und Klimaanlagen vermehrt genutzt werden. Kritiker verweisen zudem auf das verbrennen von Schweröl in Kraftwerken als bedeutenden Umweltfaktor, der unbedingt angegangen werden muss. Angesichts der extremen Verschmutzungswerte sah sich die Regierung bereits gezwungen, Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten zu schließen. Auch die vorübergehende Schließung von Banken und Behörden wird in Erwägung gezogen.

Mit einer Bevölkerung von mindestens 15 Millionen Menschen, die sich durch den täglichen Pendlerverkehr auf fast 19 Millionen erhöht, steht die Stadt unter immensem Druck. Parallel zu dieser Luftverschmutzung ist auch die Wasserkrise ein wachsendes Problem. Präsident Massud Peseschkian hat kürzlich gewarnt, dass, falls der für Ende November erwartete Regen ausbleiben sollte, Wasserrationierungen erforderlich werden könnten. Sollte die Trockenheit anhalten, könnten noch drastischere Schritte, einschließlich einer möglichen Evakuierung Teherans, in Betracht gezogen werden.