Die gegenwärtige Zollpolitik der Vereinigten Staaten sowie der schwächelnde Kurs des US-Dollars konfrontieren den Chiphersteller Infineon mit unerwarteten Herausforderungen. Diese Einflussfaktoren führten zu einer Anpassung der Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024/25, welches Ende September endet. Den Angaben des Unternehmens zufolge wird nunmehr von einem leichten Umsatzrückgang ausgegangen. Zuvor hatte Infineon auf Basis einer starken Dollarentwicklung zu Jahresbeginn, die von einem angenommenen Euro/Dollar-Wechselkurs von 1,05 begünstigt wurde, stabile bis leicht wachsende Umsätze prognostiziert.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Segmentergebnismarge, welche ein Indikator für die operative Profitabilität des Unternehmens ist. Es wird erwartet, dass diese im mittleren Zehn-Prozent-Bereich bleibt. Ursprünglich hatte Infineon das obere Ende dieser Spanne im hohen Zehn-Prozent-Bereich avisiert, mit Analystenprognosen, die von 17,7 Prozent ausgingen. Der Vorstandsvorsitzende Jochen Hanebeck betonte, dass das Unternehmen seine Ziele selbst bei einem Euro/Dollar-Wechselkurs von 1,125 erreicht hätte. Dennoch bleibt aufgrund unklarer Daten die präzise Quantifizierung der Auswirkungen der Zollstreitigkeiten schwierig; diese werden jedoch pauschal mit einem Umsatzrückgang von zehn Prozent im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2025 beziffert.
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres konnte Infineon seinen Umsatz um fünf Prozent gegenüber dem Vorquartal steigern und erreichte rund 3,6 Milliarden Euro. Diese positive Entwicklung ist hauptsächlich auf die verstärkte Nachfrage im Automotive-Segment, insbesondere bei Elektrofahrzeugen, zurückzuführen. Die Segmentergebnismarge verharrte stabil bei 16,7 Prozent. Gleichwohl fiel der Nachsteuergewinn um sechs Prozent auf 232 Millionen Euro. Für das dritte Quartal wird ein leichter Umsatzanstieg auf 3,7 Milliarden Euro prognostiziert, wobei die Segmentergebnismarge im mittleren Zehn-Prozent-Bereich gehalten werden soll. Analysten hatten bislang einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro und eine Marge von 17,6 Prozent prognostiziert.
Zusammenfassend stellen die neuesten wirtschaftlichen Entwicklungen Infineon vor wesentliche Herausforderungen, die unterstreichen, wie empfindlich die Elektronikbranche auf Wechselkursschwankungen und politische Handelskonflikte reagieren kann. Das Unternehmen bleibt jedoch zuversichtlich, durch gezielte strategische Maßnahmen, die bestehende Marktposition zu stärken und das langfristige Wachstumspotential auszuschöpfen, insbesondere durch verstärkten Fokus auf innovative Technologien im aufstrebenden Sektor der Elektromobilität.