17. Oktober, 2025

Wirtschaft

Indien erhöht Energieimporte aus den USA – Unklare Beziehungen zu Russland

Indien zeigt zunehmend Interesse an einer verstärkten Energiezusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten, während die Frage der zukünftigen Ölimporte aus Russland weiterhin im Raum steht. In einer offiziellen Erklärung erläuterte Randhir Jaiswal, Sprecher des indischen Außenministeriums, dass Indien seit geraumer Zeit bestrebt ist, seine Energiequellen zu diversifizieren. Dieser Prozess hat in den letzten zehn Jahren kontinuierlich Fortschritte gemacht. Dennoch blieb Jaiswal eine Stellungnahme zu den kürzlichen Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump schuldig. Trump hatte zuvor bekannt gegeben, dass Premierminister Narendra Modi ihm versichert habe, Indien werde in Zukunft auf russische Öllieferungen verzichten.

Trump hatte wiederholt Neu-Delhi für seine engen Handelsbeziehungen zu Russland kritisiert, was im August in der Einführung hoher Strafzölle durch die USA gipfelte. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Einfluss Russlands auf den weltweiten Energiemarkt zu reduzieren und gleichzeitig dessen wirtschaftliche Kapazitäten zu beschränken, insbesondere hinsichtlich der Finanzierung des Ukraine-Konflikts. Indien hingegen zeigte sich unbeeindruckt von den verhängten Strafzöllen und bezeichnete sie als unfair. Das Land bekräftigte, auch weiterhin Energie aus den günstigsten Quellen weltweit beziehen zu wollen. Diese Vorgehensweise ist vor allem auf die wettbewerbsfähigen Konditionen zurückzuführen, die Russland aufgrund westlicher Sanktionen anbieten muss.

Die Energiepolitik Indiens verfolgt das Ziel, sowohl die Versorgungssicherheit zu gewährleisten als auch vorteilhafte Preise für die nationale Wirtschaft zu sichern, wie Jaiswal betonte. Eine breite und diverse Basis von Energiequellen wird angestrebt, um diese Ziele zu erreichen. Rajesh Agrawal, Staatssekretär für Handelsfragen, äußerte in einem Interview mit der Zeitung "The Hindu" die Bereitschaft Indiens, mehr Energie aus den USA zu importieren, sofern die angebotenen Preise attraktiv seien. Derzeit befindet sich eine indische Delegation in den USA, um Handelsgespräche zu führen und mögliche Wege zur Intensivierung des bilateralen Energiehandels zu erkunden.

Dennoch belegen Berichte von Medien wie der "The Times of India", dass Indien im September nach wie vor 34 Prozent seiner Öleinfuhren aus Russland bezog, obwohl das Importvolumen im Vergleich zum Jahresbeginn tatsächlich zurückgegangen ist. Dies unterstreicht die anhaltende Bedeutung russischer Energieimporte für Indien, trotz der politischen Spannungen und der wirtschaftlichen Anreize, die US-amerikanischen Energielieferungen den Vorzug zu geben.