27. Juli, 2024

Märkte

Immobilienaktien schwächeln unter Zinsdruck – Umschichtungen in der Asset-Klasse Aktien

Immobilienaktien schwächeln unter Zinsdruck – Umschichtungen in der Asset-Klasse Aktien

Der Immobiliensektor verzeichnete am Mittwoch erneut eine deutliche Kursschwäche. Am stärksten betroffen waren die Aktien von Aroundtown, die um über vier Prozent fielen, obwohl Analysten dem Gewerbeimmobilien-Spezialisten für das erste Geschäftsquartal eine positive Performance zuschrieben. Auch andere Vertreter der Branche wie Vonovia, LEG Immobilien, TAG Immobilien und Grand City Properties erlitten Kursverluste zwischen einem und 2,5 Prozent. Anleger zeigen sich offenbar zurückhaltend hinsichtlich Engagements im Immobiliensektor – ein Umstand, der auf die steigenden Kapitalmarktzinsen zurückzuführen sein könnte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten zuletzt bei 2,635 Prozent und näherten sich damit einem Höchststand, den es seit November nicht mehr gab. Die ansteigenden Zinsen stellen Immobiliengesellschaften vor doppelte Herausforderungen: Sie verteuern die Refinanzierung am Kapitalmarkt und erschweren gleichzeitig den Verkauf von Immobilienbeständen. Des Weiteren verlieren vermietete Immobilien durch die regelmäßigen Mieteinnahmen ihren Status als sichere Geldanlage, sobald die Renditen an den Kapitalmärkten attraktiver werden. Dies führt häufig zu Portfolio-Umschichtungen innerhalb der Asset-Klasse Aktien, wobei Kapital aus dem Immobiliensektor in andere Sektoren fließt. Im bisherigen Börsenjahr 2024 blieben Immobilienaktien hinter den Erwartungen zurück. Mit einem durchschnittlichen Minus von drei Prozent haben sie die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten, besonders im Vergleich zum 10-prozentigen Anstieg des Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50, verpasst. Dennoch haben sich deutsche Immobilienaktien in diesem Jahr besser entwickelt als ihre europäischen Pendants.