Immer mehr Deutsche benötigen kurzfristige Kredite, um Engpässe bei Ausgaben wie Haus- oder Autoreparaturen, defekten Haushaltsgeräten oder Tierarztrechnungen zu überbrücken. Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Bank Barclays zeigte, dass ein Viertel der befragten Erwachsenen in den vergangenen zwei Jahren nicht genug Rücklagen hatte, um unerwartete Kosten aus eigenen Mitteln zu decken.
Bei 40 Prozent derjenigen, die kurzfristig finanzielle Hilfe brauchten, blieb es bei einem einmaligen Kreditereignis. Interessanterweise mussten sich 39 Prozent der Befragten zwei- bis dreimal Geld leihen, und 16 Prozent sogar fünfmal oder häufiger. Die häufigsten Kreditbeträge lagen zwischen 1001 Euro und 5000 Euro, was aufwändige Reparaturen oder größere Anschaffungen vermuten lässt. Ein Viertel der Betroffenen benötigte hingegen geringere Summen zwischen 501 und 1000 Euro.
Eine bemerkenswerte Anzahl von Kreditnehmern (40 Prozent) nutzte dafür entweder Bankangebote oder den Dispokredit. Auffällig ist dabei der hohe Prozentsatz (33 Prozent), die sich Geld bei Familienangehörigen liehen, während 13 Prozent auf finanzielle Hilfe von Freunden angewiesen waren. Die Präferenz der Geldquelle hing dabei stark von der Höhe der benötigten Summe ab: Bei Beträgen bis zu 1000 Euro ging der Trend zu familiären Darlehen, während für größere Summen Banken favorisiert wurden.
Tobias Grieß, der Privatkundenchef von Barclays in Deutschland, erläuterte, dass Verbraucher zunehmend Wert darauf legen, finanzielle Engpässe schnell und unbürokratisch zu überbrücken. Trotz der Verfügbarkeit von Finanzinstrumenten wie Dispokredit oder Kreditkarte, raten Verbraucherschützer zur Vorsicht: Ein Ratenkredit sei für langfristige Schulden häufig die günstigere Lösung, da Dispozinsen in der Regel höher ausfallen und somit teurer sind.