02. September, 2025

Wirtschaft

Illegaler Zigarettenhandel: Schattenwirtschaft gefährdet staatliche Einnahmen und öffentliche Sicherheit

Die aktuellen Ergebnisse einer von Philip Morris in Auftrag gegebenen Umfrage werfen ein alarmierendes Licht auf den illegalen Zigarettenhandel in Deutschland. Trotz der gesteigerten Aufmerksamkeit in den Medien wird diese Bedrohung von vielen weiterhin unterschätzt. Die Umfrage, die unter 18- bis 69-Jährigen, sowohl Rauchern als auch Nichtrauchern, durchgeführt wurde, ergab, dass vier Prozent der Befragten regelmäßig mit illegalen Zigaretten in Kontakt kommen, während 13 Prozent angaben, gelegentlich darüber zu stolpern. Die Studie gilt als repräsentativ und zeigt das Ausmaß der Problematik auf.

Eine KPMG-Studie aus dem Jahr 2023 bestätigt den Umfang des Schwarzmarkts mit der erschreckenden Zahl von 1,7 Milliarden illegaler Zigaretten, die in denselben Jahr auf den deutschen Markt gelangten. Diese Schmuggelwaren, die größtenteils zollfrei aus Osteuropa eingeführt oder in illegalen inländischen Produktionsstätten hergestellt werden, verursachen allein einen jährlichen Steuerschaden von rund 400 Millionen Euro. Doch der finanzielle Verlust ist lediglich die Spitze des Eisbergs, warnt Tammo Körner, Tabakexperte bei Philip Morris Deutschland. Hinter dem Verkauf der illegalen Ware stehen Netzwerke organisierter Kriminalität, deren Gewinne nicht selten zur Finanzierung anderer krimineller Aktivitäten wie Menschenhandel, Waffen- und Drogenhandel verwendet werden.

Trotz dieser schwerwiegenden Konsequenzen unterschätzen viele Bürger die Gefahren, die vom illegalen Zigarettenhandel ausgehen. Zwar erkennen sie den Handel mit Drogen und Waffen als ernsthafte Bedrohung an, doch der Zigarettenschmuggel wird oft als weniger gefährlich wahrgenommen. Körner sieht hierin eine besorgniserregende Bildungslücke, denn der Kauf illegaler Zigaretten fördert unbewusst den Ausbau krimineller Strukturen und Netzwerke.

Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, setzt sich Philip Morris gemeinsam mit der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) für verstärkte Maßnahmen gegen den Schmuggel ein. Im Rahmen einer neuen Aufklärungskampagne fordern beide Organisationen unter anderem die Aufstockung des Zollpersonals, um die Kontrollen an den Grenzen zu intensivieren. Thomas Liebel, Bundesvorsitzender des BDZ, hebt die zunehmende Rolle Deutschlands als bedeutende Drehscheibe in den Netzwerken der organisierten Kriminalität hervor und unterstreicht, dass der Kampf gegen den illegalen Zigarettenhandel längst über die Frage der Steuerhinterziehung hinausgeht. Vielmehr sei es ein zentraler Aspekt zur Gewährleistung der Stabilität der Sicherheitsarchitektur des Landes.