09. September, 2025

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IAA Mobility 2023: Transformationsprozess der deutschen Automobilindustrie

Die IAA Mobility in München eröffnet in einem Moment der Herausforderung und des Wandels für die Automobilbranche und bietet bis zum Ende der Woche einen umfassenden Einblick in die jüngsten technischen Fortschritte und Branchentrends. Die Veranstaltung erlangt zusätzliche Bedeutung durch die Anwesenheit von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der damit die wichtige Rolle der Automobilindustrie für die deutsche Wirtschaft unterstreicht.

Ein zentraler Aspekt der Messe sind die mit Spannung erwarteten Produktpremieren führender deutscher Automobilhersteller. BMW glänzt mit der Vorstellung des iX3, dem ersten Serienfahrzeug seiner „Neuen Klasse“, und bewirbt sein innovatives Panoramic iDrive, ein fortschrittliches Display, das Nutzern eine intuitive Darstellungsweise wichtiger Fahrzeuginformationen bietet. Mercedes-Benz hebt mit der Einführung des elektrischen GLC, der den bislang größten Bildschirm des Unternehmens integriert, die Messlatte an und verfolgt gleichzeitig eine überarbeitete, doch klassisch inspirierte Kühlergrill-Ästhetik. Volkswagen nimmt mit der Präsentation von vier neuen elektrischen Einstiegsmodellen, darunter der mit Spannung erwartete ID.Polo, der ab Herbst 2026 verfügbar sein soll, eine führende Position in der Elektrifizierung ein.

Das Messegeschehen spiegelt auch den technologischen Wandel wider, den die Automobilindustrie aktuell durchläuft. Revolutionäre Ansätze wie „by Wire“-Brems- und Lenksysteme, die ohne traditionelle mechanische Verbindungen auskommen, könnten das Fahrzeugdesign radikal verändern und neue Flexibilität bei der Steuerung bieten. Softwarelösungen gewinnen an Bedeutung, da sie die Möglichkeit bieten, Fahrzeugfunktionen kontinuierlich durch drahtlose Updates zu optimieren. Die starke Präsenz asiatischer Aussteller, etwa von Unternehmen wie BYD und Xpeng, unterstreicht zudem die Relevanz des asiatischen Marktes in dieser global vernetzten Branche.

Trotz der technischen Innovationen bleibt die wirtschaftliche Lage der deutschen Autoindustrie angespannt. Bedeutende Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen mussten in der ersten Jahreshälfte erhebliche Gewinneinbußen hinnehmen, was insbesondere auf schwächere Absatzmärkte in China und die Belastungen durch Strafzölle in den USA zurückzuführen ist. Auch Zulieferer wie Bosch, ZF und Continental sehen sich gezwungen, Kostensenkungsmaßnahmen zu ergreifen, da die erheblichen Investitionen in die Elektromobilität bislang nicht die erhofften Renditen abwerfen.