17. Mai, 2024

Wirtschaft

Hugo Boss trotzt Markterwartungen, kämpft aber mit China-Geschäft

Hugo Boss trotzt Markterwartungen, kämpft aber mit China-Geschäft

Der deutsche Modekonzern Hugo Boss hat im ersten Quartal des Jahres die Markterwartungen übertreffen können, wenngleich das China-Geschäft zu schaffen macht. Finanzchef Yves Müller zeigte sich laut einer Telefonkonferenz vom Donnerstag zuversichtlich, dass das Unternehmen seine Jahresziele für 2024 erreichen wird. Trotz der positiven Gesamtentwicklung blieb der Aktienkurs von Hugo Boss aufgrund der nachlassenden Nachfrage im chinesischen Markt nicht von einem Dämpfer verschont – die Aktie verzeichnete im MDax ein Minus von über sieben Prozent. Analysten der Baader Bank nahmen Hugo Boss zwischenzeitlich in ihre Auswahl an „Top Picks“ auf, jedoch wurden diese Erwartungen durch Einbußen im China-Geschäft getrübt. Infolgedessen ist der Wert der Aktie im laufenden Jahr um etwa 30 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu stehen allerdings die starken Wachstumsdaten aus anderen asiatischen Regionen wie Japan und Südostasien. Trotz zögerlicher chinesischer Kunden registrierte Hugo Boss in den ersten drei Monaten insgesamt ein Umsatzplus von fünf Prozent auf über eine Milliarde Euro. Besonders der Internethandel und der Großhandel legten signifikant zu, während der Einzelhandel moderat wuchs. Das Ebit erhöhte sich um sechs Prozent auf 69 Millionen Euro, wobei eine leicht verbesserte Marge von 6,8 Prozent festgestellt werden konnte. Nach Abzug der Minderheiten stand ein Nettoergebnis von 38 Millionen Euro zu Buche – eine Steigerung im Vergleich zu den 35 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, was auch dank reduzierter Marketingausgaben erreicht wurde. Analystin Chiara Battistini von JPMorgan kommentierte, dass der Gewinn die Prognosen übertroffen habe. Hugo Boss bleibt trotz der Herausforderungen in China optimistisch: Für das Gesamtjahr 2024 wird ein Umsatzwachstum von drei bis sechs Prozent angestrebt, wodurch der Umsatz auf 4,30 bis 4,45 Milliarden Euro steigen soll. Ebenso wird ein Anstieg des Ebit von fünf bis 15 Prozent auf 430 bis 470 Millionen Euro erwartet, was ebenfalls eine leichte Verbesserung der Gewinnmarge zur Folge hätte.