27. Juli, 2024

Politik

Hochwasserkatastrophe in Bayern: Entspannung, aber weiterhin große Herausforderungen

Hochwasserkatastrophe in Bayern: Entspannung, aber weiterhin große Herausforderungen

Die Hochwasserlage in Teilen Bayerns bleibt angespannt, obwohl sich die Situation in einigen Bereichen leicht entspannen konnte. Besonders betroffen waren am späten Montagabend rund 200 Menschen in Regensburg, die ihre Häuser verlassen mussten. Auch im Landkreis Rosenheim wurde der Katastrophenfall ausgerufen, wo es in den Gemeinden Raubling und Rohrdorf zu Evakuierungen kam.

Die Behörden hatten im Landkreis Rosenheim die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben und betonten die akute Gefahr für Leib und Leben. In den betroffenen Regionen bleiben Schulen und Kindergärten am Dienstag geschlossen. Sieben bayerische Landkreise haben vorsorglich den Präsenzunterricht ausgesetzt.

In Baden-Württemberg entspannt sich die Wetterlage langsam, aber die Folgen des Hochwassers werden erst nach und nach sichtbar. Tausende Helfer sind im Einsatz und bisher wurden vier Todesopfer geborgen.

Auch der Bahnverkehr ist stark beeinträchtigt. Der Bahnbetreiber Agilis musste mehrere Zugverbindungen entlang der Donau streichen, darunter die Strecken Ingolstadt - Donauwörth - Gundelfingen und Ingolstadt - Ulm. Die Deutsche Bahn meldet ebenfalls erhebliche Einschränkungen durch Unwetterschäden, jedoch soll der Zugverkehr zwischen München und Ingolstadt am Dienstag wieder aufgenommen werden.

Vertreter aus Verbänden und der Politik fordern unterdessen verstärkte Investitionen in den Hochwasserschutz. Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Städtetages, betonte die Notwendigkeit einer dauerhaften Erhöhung der Mittel für Hochwasser- und Katastrophenschutz. Sabine Lackner, Präsidentin des Technischen Hilfswerkes (THW), fügte hinzu, dass trotz eines erhöhten Budgets weitere Investitionen notwendig seien.

Neben Forderungen nach mehr finanzieller Unterstützung lobten Vertreter die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen und das Engagement der freiwilligen Helfer. Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), und Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages, hoben die Bedeutung ehrenamtlicher Einsatzkräfte hervor.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke kündigte ein neues Hochwasserschutzgesetz an, um künftig besser auf extreme Wetterereignisse vorbereitet zu sein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck versprach den betroffenen Regionen Unterstützung beim Wiederaufbau und hob die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen hervor.