Die Zahl derjenigen, die in kleinen Booten den gefährlichen Weg über den Ärmelkanal nach Großbritannien wagten, erreichte in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen neuen Höchststand. Laut den Angaben des britischen Innenministeriums, die von der Nachrichtenagentur PA veröffentlicht wurden, betrug die Anzahl der Bootsflüchtlinge von Januar bis März 5.847. Im Vergleich dazu waren es im gleichen Zeitraum des Vorjahres 5.435 Menschen.
Ein Blick zurück auf das vergangene Jahr zeigt, dass 2022 insgesamt rund 45.700 Bootsmigranten die Überfahrt wagten, wobei im ersten Quartal damals nur 4.548 gezählt wurden. Angesichts dieser Zahlen steht die britische Regierung vor erheblichen Herausforderungen.
Seit dem Amtsantritt der Labour-Regierung unter Premierminister Keir Starmer im vergangenen Sommer wurden umstrittene Pläne zur Abschiebung irregulärer Migranten nach Ruanda verworfen. Dennoch steht weiterhin der Kampf gegen das menschenverachtende Geschäft der Schlepperbanden auf der Agenda. Bislang lassen jedoch greifbare Erfolge auf sich warten, und die zur Überfahrt genutzten kleinen Boote bleiben ein Synonym für Gefahr. Jüngst berichteten französische Behörden von zwei Todesfällen von Migranten in der vergangenen Woche, was die Dramatik der Situation unterstreicht.