14. November, 2025

Quartalszahlen

Heidelberger Druck verdoppelt Gewinn – und erfindet sich still neu

Der Maschinenbauer trotzt der Branchenflaute: Mit Sparmaßnahmen, klarem Fokus und einer starken Verpackungssparte schafft der Traditionskonzern den Sprung zurück in die Gewinnzone. Anleger reagieren prompt.

Heidelberger Druck verdoppelt Gewinn – und erfindet sich still neu
Heidelberger Druck steigert den Halbjahresumsatz auf 985 Millionen Euro und verdoppelt den operativen Gewinn. Wachstumstreiber sind Verpackungsdruck und Effizienzprogramme – klassische Offsetmaschinen verlieren weiter an Bedeutung.

Alte Marke, neues Selbstvertrauen

Heidelberger Druckmaschinen galt lange als Symbol deutscher Ingenieurskunst – und als Sorgenkind der Industrie. Nach Jahren der Umstrukturierung zeigt das Unternehmen nun, dass es mehr kann als klassische Druckmaschinen. Im ersten Halbjahr 2025/26 steigerte der Konzern den Umsatz um acht Prozent auf 985 Millionen Euro und verdoppelte das operative Ergebnis auf 63 Millionen Euro.

Trotz des global schwierigen Marktumfelds und schwächerer Investitionslaune in der Druckbranche bleibt Heidelberg auf Kurs. „Unsere Strategie greift“, sagte Technologievorstand David Schmedding am Mittwoch. „Der Verpackungs- und Etikettendruck ist der Motor unseres Kerngeschäfts.“ Besonders stark liefen die Geschäfte rund um Verpackungslösungen für Konsumgüter – ein Bereich, in dem Heidelberg international Marktanteile gewonnen hat.

Stripe bereitet Mega-Börsengang vor – erstmals erhalten auch Privatanleger Zugang
Der geplante Börsengang des Zahlungsdienstleisters Stripe könnte einer der größten Tech-IPOs der vergangenen Jahre werden. Das 2010 gegründete Fintech gilt als zentrale Infrastruktur im globalen Online-Zahlungsverkehr und verarbeitet Zahlungen für Konzerne wie Amazon, Shopify oder Spotify. Vor dem Börsendebüt wird Stripe aktuell mit 80 bis 90 Milliarden US-Dollar bewertet – ein Volumen, das in eine Liga mit Meta, Alphabet oder Airbnb führt.

Vom Druckmaschinenbauer zum Verpackungsspezialisten

Der Konzern profitiert von einer klaren strategischen Neuausrichtung: weniger klassische Offsetdrucksysteme, mehr Anwendungen für wachsende Märkte wie Lebensmittelverpackungen, Etiketten und Digitaldruck. Auf der Branchenmesse Labelexpo in Barcelona konnte Heidelberg nach eigenen Angaben zahlreiche Großaufträge verbuchen, darunter eine millionenschwere Bestellung eines chinesischen Industriekunden.

Das operative Ergebnis (Ebitda) zeigt, dass sich der Umbau auszahlt. Die bereinigte Marge stieg auf 6,4 Prozent, Tendenz steigend. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand einen Umsatz von rund 2,35 Milliarden Euro und eine operative Marge von bis zu acht Prozent – ein Niveau, das Heidelberg seit Jahren nicht mehr erreicht hat.

Sparen, wo es wirkt

Neben dem wachsenden Auftragsvolumen tragen vor allem Effizienzmaßnahmen zum Ergebnis bei. Verwaltung und Produktion wurden in den vergangenen Quartalen verschlankt, Prozesse digitalisiert und Lieferketten neu organisiert. Schon im ersten Halbjahr konnten die Kosten deutlich reduziert werden – ein Trend, der laut Unternehmen anhalten soll.

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Diese Maßnahmen zeigen Wirkung: Der Cashflow verbesserte sich spürbar, und die Liquiditätsreserve gibt dem Konzern Luft für weitere Investitionen. Besonders im Digitaldruck, wo Heidelberg seit Jahren den Rückstand auf die internationale Konkurrenz aufholt, will das Unternehmen jetzt wieder angreifen.

Börse reagiert mit Optimismus

Die Zahlen kamen am Markt gut an. Im Frühhandel stieg die SDax-Aktie um knapp vier Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Kurs über 30 Prozent zugelegt – ein Signal, dass Investoren die Neuausrichtung honorieren. Dennoch bleibt der Weg kein Selbstläufer: Der globale Druckmaschinenmarkt schrumpft, und die Konkurrenz aus Asien ist weiterhin stark.

Heidelberg setzt deshalb verstärkt auf margenstärkere Geschäftsbereiche wie Services, Software und Verbrauchsmaterialien. Diese wiederkehrenden Umsätze sollen langfristig Schwankungen im Maschinenverkauf abfedern.

Aufbruch mit Geschichte

Was früher als Schwergewicht der Druckindustrie galt, präsentiert sich heute als fokussierter Technologiekonzern mit neuen Wachstumsnischen. Heidelberg nutzt seine Ingenieurstradition – aber mit modernem Geschäftsmodell. Die strategische Wende hin zum Verpackungsdruck und zur Digitalisierung könnte das Unternehmen langfristig stabiler machen als je zuvor.

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