In einer spannungsreichen Viererrunde auf RTL/ntv prallten die Ansichten der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel auf die von Olaf Scholz, Kanzlerkandidat der SPD, sowie Friedrich Merz, Unionskandidat der CDU. Scholz positionierte sich klar gegen jegliche Zusammenarbeit demokratischer Parteien mit der extremen Rechten, indem er die Lehren aus der Geschichte des Nationalsozialismus unterstrich. Dies führte zu einem hitzigen Wortgefecht, als er die AfD direkt ansprach. Weidel wies die Vergleiche mit dem Nationalsozialismus als skandalös zurück und verteidigte sich sowie die AfD vehement.
Olaf Scholz erinnerte an eine Aussage des AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland aus dem Jahr 2018, in der Gauland Hitlers Taten als einen "Vogelschiss" in der deutschen Geschichte bezeichnet hatte. Diese Aussage wurde von Gauland später als missverständlich charakterisiert. Trotz mehrfacher Nachfragen äußerte sich Weidel nicht zu Gaulands Bemerkung, woraufhin sie betonte, dass Scholz mit seinen Aussagen nicht sie, sondern Millionen von AfD-Wählern beleidige.
Friedrich Merz warf der AfD vor, rechtsextremistische Tendenzen zu fördern, und kritisierte Weidels Nähe zu Björn Höcke, einem prominenten Vertreter des rechten Partei-Flügels. Weidel, die zuvor versuchte, Höcke aus der AfD auszuschließen, gestand diesen Schritt nun als Fehler ein. Sie beantwortete die Frage, ob Höcke für ein Ministeramt geeignet sei, mit einem klaren "Ja". Weiterhin beklagte Weidel das "unverschämte Framing" der AfD und betonte deren freiheitlich-konservativen Charakter.