Der Halbleiterzulieferer Suss MicroTec hat angesichts eines enttäuschenden Quartals gezwungenermaßen seine Jahresprognose nach unten angepasst. Das Unternehmen mit Sitz in Garching berichtete, dass die angestrebte Profitabilität aufgrund einer ungünstigen Produkt- und Kundenmischung sowie der erheblichen finanziellen Belastung durch einen neuen Produktionsstandort in Taiwan nicht erreicht werden kann. Zudem führte ein rückläufiges Geschäftsvolumen dazu, dass die Fixkosten stärker ins Gewicht fielen als in den vorherigen Quartalen. Um dennoch die gesenkten Margenziele zu erreichen, legt Suss künftig vermehrt Wert auf ein striktes Kostenmanagement.
Die Bekanntgabe der korrigierten Prognosen führte zu einem merklichen Rückgang des Aktienkurses von Suss an der Börse. Auf der Handelsplattform Tradegate verzeichnete die Aktie am Dienstag einen deutlichen Kurssturz von 16 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs des vorherigen Tages. Der Titel fiel knapp über die Marke von 30 Euro und verlor damit einen beachtlichen Teil der Erholungsgewinne, die seit dem Tiefpunkt im September erzielt wurden.
Analysten bewerten die aktuelle Situation differenziert. Madeleine Jenkins von der UBS prognostiziert, dass die Markterwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) in diesem Jahr einen zweistelligen Rückgang erfahren werden. Dies stehe im Gegensatz zu einer weitgehend stabilen Prognose für 2024, die auf eine erwartete Belebung der Endnachfrage zurückgeht. Im Gegensatz dazu weist Janardan Menon von Jefferies auf den schwachen Auftragseingang im dritten Quartal hin und sieht darin einen Indikator für eine mögliche weitere Verschlechterung des Ausblicks für das Jahr 2026.
Für das Jahr 2025 hat Suss nun eine Bruttomarge von 35 bis 37 Prozent in Aussicht gestellt, was eine Absenkung um zwei Prozentpunkte gegenüber früheren Erwartungen darstellt. Die Prognose für die Ebit-Marge beläuft sich nun auf 11 bis 13 Prozent. Die Umsatzerwartung bleibt derweil mit 470 bis 510 Millionen Euro unverändert. In den ersten neun Monaten erzielte Suss einen Umsatz von 384,4 Millionen Euro.
Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen eine Bruttomarge von 33,1 Prozent, was hinter der Markterwartung von 38,1 Prozent zurückblieb. Auch die Ebit-Marge lag mit 10,5 Prozent unter den prognostizierten 12,5 Prozent. Suss warnte, dass im vierten Quartal keine signifikante Margenverbesserung zu erwarten sei, und plant daher, sein Kostenmanagement weiter zu verschärfen. Zudem erwägt der Vorstand Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung der Kostenbasis. Der wenig dynamische Auftragseingang im dritten Quartal betrug 70 Millionen Euro. Die vollständigen Finanzzahlen werden planmäßig am 6. November veröffentlicht.