Der britische Premierminister Keir Starmer hat nun offiziell eine raschere Steigerung der Verteidigungsausgaben angekündigt. Sein Plan sieht vor, bis 2027 die Militärausgaben auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, mit einem weiteren Anstieg auf 3 Prozent nach 2029. Diese ambitionierte Erhöhung wird durch eine Kürzung der Entwicklungshilfe finanziert. Bisher stehen Großbritanniens Verteidigungsausgaben bei etwa 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, wobei im laufenden Finanzjahr 53,9 Milliarden Pfund dafür veranschlagt wurden. Die vorgeschlagene Erhöhung auf 2,5 Prozent würde jährlich zusätzliche 13,4 Milliarden Pfund erfordern.
Diese Umverteilung stößt in Großbritannien auf erhebliche Kritik. Besonders im Fokus steht die geplante Reduktion der Entwicklungshilfe von 0,5 auf 0,3 Prozent des Bruttonationaleinkommens, die von "Save the Children" als "Verrat an den schutzbedürftigsten Kindern der Welt" bezeichnet wurde. Die Organisation zeigte sich "fassungslos" angesichts dieser Entscheidung, die Parallelen zu kürzlichen Ankündigungen der Trump-Regierung zieht, die ebenfalls drastische Kürzungen bei der Entwicklungshilfebehörde USAID plant.
Starmer verteidigte die Entscheidung als notwendig in Anbetracht der Herausforderungen durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Erhöhung der Verteidigungsausgaben sei eine dringende Reaktion auf die Bedrohungen durch Russland, das laut Starmer "unsere Gewässer, unseren Luftraum und unsere Straßen" gefährde. Diese Maßnahmen entsprechen der Forderung von US-Präsident Donald Trump, der von den NATO-Alliierten eine höhere Verteidigungsquote von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts verlangt hat.