Eine aktuelle Studie, die von der Umweltorganisation Greenpeace in Auftrag gegeben wurde, bringt hervor, dass Langstreckenflüge in den gehobenen Klassen, insbesondere in First und Business, erheblich schädlicher für das Klima sind als Flüge in der Economy-Klasse. Die Ursache für diesen erhöhten CO₂-Ausstoß liegt im signifikant höheren Platzbedarf, den Passagiere in den oberen Klassen beanspruchen. Auch die sogenannte Premium Economy trägt mit einer um die Hälfte höheren Umweltbelastung mehr zu den Klimaemissionen bei als die reguläre Economy-Klasse.
Greenpeace plädiert deshalb für die Einführung einer gezielten Klimaabgabe, welche speziell auf die Luxusklassen der Luftfahrt zielt, mit dem Ziel, Vielflieger für ihren unverhältnismäßigen ökologischen Fußabdruck stärker in die Pflicht zu nehmen. Die Organisation verweist auf die Vorbildfunktion von Frankreich und Großbritannien in der Umsetzung solcher Maßnahmen. Lena Donat von Greenpeace prangert die „Rücksichtslosigkeit“ in diesen Luxusklassen an und betont, dass es inakzeptabel sei, weiterhin auf umweltschädliche Weise zu fliegen, während der Planet immer mehr unter den Folgen des Klimawandels leidet. Sie fordert ein schnelles Umdenken und die dringende Einführung einer europäischen Klimaabgabe.
Die Berliner Denkfabrik T3 hat in einer 2024 veröffentlichten Untersuchung die Langstreckenflüge von 44 europäischen Ländern genauer analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass obwohl lediglich 14 Prozent der Fluggäste sich für die luxuriösen Klassen entscheiden, sie dennoch für beeindruckende 36 Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich sind. Diese Diskrepanz verdeutlicht die dringend notwendige Handlungsbedarf in diesem Sektor.
Das Fliegen bleibt unangefochten die umweltschädlichste Reiseform, doch politische Entscheidungen scheinen diesem Problem nicht gerecht zu werden. Jüngst wurde bekannt, dass die von der schwarz-roten Koalition geführte Bundesregierung eine Reduzierung der Ticketsteuer ab Juli 2026 plant, was bei Umweltschützern auf scharfe Kritik stieß. Diese Entscheidung wird als kontraproduktiv zum Bestreben angesehen, die Emissionen im Luftverkehr zu senken.
Die 'Premium Flyers Solidarity Coalition' hebt hervor, dass es sehr ernüchternd ist zu erkennen, dass nur ein Prozent der Weltbevölkerung mehr als die Hälfte der kommerziellen Luftverkehrs-Emissionen verursacht. Dieser exklusive Anteil der Fluggäste hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Zwischen 2019 und 2023 stiegen die Emissionen der privaten Luftfahrt um erstaunliche 46 Prozent, was den dringenden Bedarf verstärkt, regulatorische Maßnahmen in diesem Bereich zu verstärken.