26. Oktober, 2025

Wirtschaft

Graubündens Skigebiete: Lokale Unternehmen sichern regionale Kontrolle

In einer buchstäblich wegweisenden Entscheidung haben die Gemeinden Flims, Laax und Falera im schweizerischen Kanton Graubünden die Kontrolle über die Ski-Infrastruktur der „Weißen Arena“ übernommen. Durch diese Maßnahme stellen sich die Gemeinden gemeinsam gegen ausländische Investoren. Besonders hervorzuheben ist das deutliche Votum der Flimser Bevölkerung: Mit einer beeindruckenden Mehrheit von 85 Prozent stimmten die Einwohner für den Kauf.

Die Transaktion beläuft sich auf stattliche 94,5 Millionen Schweizer Franken, was umgerechnet etwa 102 Millionen Euro entspricht. Mit dieser Investition gelangen über 30 Skilifte, 20 Restaurants, Skischulen sowie Hotels und Bars in kommunalen Besitz. Trotz dieser strukturellen Veränderungen wird die Weiße Arena Gruppe, der bisherige Betreiber, weiterhin für den Betrieb der Einrichtungen zuständig sein und in der Funktion eines Pächters agieren, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.

Diese weitreichende Übernahme betrifft ein bedeutendes Wintersportareal mit mehr als 200 Kilometern Pisten, das vor allem für Freestyle-Enthusiasten attraktiv ist und daher für ein außergewöhnliches Wintersporterlebnis bekannt ist. Bemerkenswert ist, dass trotz der Änderungen im Besitzverhältnis die Preise für Skipässe stabil geblieben sind. Diese liegen saisonabhängig bei etwa 90 Franken pro Tag, was eine Kontinuität für die Besucher der Region sicherstellt.

Der Schritt der drei Gemeinden kommt als direkte Reaktion auf jüngste Entwicklungen im schweizerischen Wintersportsektor. Neuere Übernahmen, wie jene der renommierten Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun durch das US-amerikanische Unternehmen Vail Resorts, haben landesweit zu Besorgnis geführt. Diese internationalen Expansionsbestrebungen haben den Entschluss in Graubünden beflügelt, durch lokal verankerte Lösungen Stabilität und Selbstbestimmung zu bewahren.