19. Oktober, 2025

Märkte

Gold im Höhenrausch – warum der Rekordpreis Minenaktien nach oben katapultiert

Gold springt von Bestmarke zu Bestmarke: In der Nacht auf Donnerstag erreichte der Preis erstmals rund 4.242 Dollar je Unze – getragen von Zinssenkungsfantasie, geopolitischem Stress und massiver Nachfrage nach „Sicherem Hafen“. Minenwerte ziehen rasant nach, doch die Luft wird dünner.

Gold im Höhenrausch – warum der Rekordpreis Minenaktien nach oben katapultiert
Rekordmarke erreicht: Gold klettert auf 4.242 Dollar pro Unze – ein historisches Allzeithoch.

Rekordjagd ohne Pause

Noch vor wenigen Wochen galt die 4.000-Dollar-Marke als psychologische Hürde – nun ist sie längst Geschichte. Der Preis für eine Unze Gold steigt beinahe täglich und hat auch in Euro mit 3.639 Euro ein neues Rekordniveau erreicht.

Der Motor dieser Rally: die Erwartung, dass die US-Notenbank bald erneut die Zinsen senkt. Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt angedeutet, dass die schwächer werdende US-Wirtschaft Spielraum für eine Lockerung bietet – ein Signal, das Goldanleger elektrisiert.

Warum Gold plötzlich wieder glänzt

Sinkende Zinsen bedeuten: Sparen lohnt sich weniger, Gold verliert seinen Nachteil als unverzinstes Anlagegut. Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit hoch – Handelskonflikte, geopolitische Spannungen und ein schwächelnder Dollar sorgen dafür, dass institutionelle Investoren wieder massiv ins Edelmetall flüchten. Für viele ist Gold derzeit nicht nur ein „sicherer Hafen“, sondern ein Schutzschild gegen die Unwägbarkeiten der Weltwirtschaft.

Ein Plus von 60 Prozent seit Jahresbeginn

Seit Januar hat Gold rund 60 Prozent an Wert gewonnen – ein historisches Tempo, das selbst erfahrene Analysten überrascht. Der Trend zieht Privatanleger wie Fondsmanager gleichermaßen an, und immer mehr Vermögensverwalter erhöhen ihre Goldquote. Wer schon länger dabei ist, sieht sich bestätigt: Gold hat sich einmal mehr als Krisenwährung bewährt.

Minenaktien profitieren überproportional

Mit dem steigenden Goldpreis explodieren auch die Gewinne der Produzenten. Unternehmen wie Agnico Eagle, B2Gold oder Torex Gold verzeichnen Kursgewinne von bis zu 140 Prozent seit Jahresbeginn.

Der Grund liegt im Hebeleffekt: Die Förderkosten bleiben weitgehend konstant, doch jeder zusätzliche Dollar beim Goldpreis erhöht direkt den Gewinn. Das macht Minenaktien zu den heimlichen Stars der Rally – allerdings auch zu den volatileren.

Warum die Luft dünner wird

Trotz der Euphorie warnen einige Analysten bereits vor Überhitzung. Nach einer so steilen Rally könnten kurzfristige Rücksetzer folgen, vor allem wenn die Fed zögert oder die Konjunktur sich stabilisiert.

Doch unter dem Strich bleibt der Aufwärtstrend intakt – dafür sprechen strukturelle Faktoren wie die wachsenden Käufe von Zentralbanken, eine knappe Minenproduktion und die anhaltende geopolitische Unsicherheit.

Gold bleibt Basisinvestment

Langfristig sehen viele Experten Gold weiterhin als unverzichtbaren Baustein in jedem Depot. Ob physisch in Form von Münzen wie dem Maple Leaf oder Krügerrand oder über börsengehandelte Produkte: Das Edelmetall bleibt eine Versicherung gegen Inflation, Finanzmarktrisiken und politische Spannungen.

Die aktuelle Rally mag überzogen wirken, doch sie ist Ausdruck eines tieferen Trends: Das Vertrauen in Papiergeld schwindet, und Gold profitiert davon wie nie zuvor.

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