Im Angesicht der fortschreitenden Klimakrise besuchte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock das pazifische Dorf Togoru auf den Fidschi-Inseln, welches exemplarisch für die verheerenden Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels steht. Nur noch zwei Familien harren in dem nahezu gänzlich überspülten Ort aus, umringt von den Wasserfluten, die selbst die Ruhestätten auf dem christlichen Friedhof bei Flut beanspruchen.
Während ihres Aufenthaltes unterstrich Baerbock die Schärfe der Klimakatastrophe, welche sich in den pazifischen Küstendörfern mit erschütternder Deutlichkeit manifestiert. Neben den menschlichen Tragödien – versunkene Heimstätten, versalzene Felder und ein Friedhof, der nur noch bei Ebbe zugänglich ist – verdeutlicht die Lage der kleinen Inselstaaten die drängende Notwendigkeit globalen Handelns. Baerbock stellte heraus, dass es gerade die Verantwortung der Industrienationen ist, die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, um einer solchen Zukunft für weitere Inselstaaten zu entgehen.
Fidschis Begleitumstände spiegeln das Dilemma vieler Inselstaaten wider, deren Emissionen minimal, aber deren Verletzlichkeit extrem ist. Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass Inselgruppen wie die Marshallinseln in absehbarer Zeit vollständig vom Ozean verschlungen werden könnten. Das kontinuierliche Schmelzen des Polareises und der beschleunigte Anstieg des Meeresspiegels, wie in einem Bericht des Weltklimarats IPPC dokumentiert, untermalen die Dramatik der Lage.
Eindringlich mahnte die Außenministerin über die bereits eingetretenen Veränderungen hinausgehend, extreme Wetterphänomene wie Dürren oder Tropenstürme könnten zusätzlich zu den bereits existierenden Bedrohungen eskalieren. Diese Botschaft untermalte sie bereits am Vortag durch den Besuch eines weiteren bedrohten Dorfes im Inneren von Fidschis Hauptinsel. Baerbocks Rückreise nach Berlin schloss das Kapitel einer Reise, die das Thema Klimakrise und ihre Folgen ins Scheinwerferlicht rückte.