18. August, 2025

Politik

Gipfel in Paris: Uneinigkeit über Friedenstruppe in der Ukraine

Gipfel in Paris: Uneinigkeit über Friedenstruppe in der Ukraine

Die bevorstehenden Beratungen in Paris offenbaren unterschiedliche Haltungen der europäischen Staats- und Regierungschefs zur Schaffung einer Friedenstruppe in der Ukraine, um einen möglichen Waffenstillstand zu sichern. Während der britische Premierminister Keir Starmer sich entschlossen zeigt, notfalls britische Soldaten zu entsenden, um eine führende Rolle seiner Nation zu übernehmen, erscheint Bundeskanzler Olaf Scholz zurückhaltender und warnt vor verfrühten Diskussionen.

Der bevorstehende Gipfel vereint die Spitzen von acht europäischen Staaten, darunter Frankreich, Italien, Polen, Spanien, die Niederlande und Dänemark sowie EU- und NATO-Vertreter, mit dem Ziel, auf die veränderte US-Außenpolitik zu reagieren. US-Außenminister Marco Rubio bespricht parallel mit Russland in Saudi-Arabien das Ende des Krieges, jedoch ohne europäische oder ukrainische Anwesenheit. US-Präsident Donald Trump plant baldige Gespräche mit Wladimir Putin, während ein Einsatz amerikanischer Truppen zur Sicherung eines Waffenstillstands ausgeschlossen wird.

Frankreich treibt die Idee europäischer Truppen voran, mit besonderem Fokus auf die „drei großen Armeen“: Frankreich, Großbritannien und Polen. Allerdings wird Deutschlands Armee in diesem Zusammenhang von Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot nicht erwähnt, trotz ihrer Größe innerhalb der NATO. Olaf Scholz setzt auf umfangreiche Unterstützung zur Stärkung der ukrainischen Armee, sieht die Europäer und Amerikaner jedoch in einer eher finanziell unterstützenden Rolle und lehnt die Entsendung von NATO-Truppen kategorisch ab, um nicht in den Konflikt hineingezogen zu werden.

Polen unterstützt die Pläne Macrons und Starmers vorsichtig, während die Niederlande und Schweden Offenheit zeigen. Spanien und Dänemark könnten ebenfalls einer Entsendung zustimmen. Die genaue Größe einer möglichen Truppe bleibt allerdings unklar, wobei über eine fünfstellige Anzahl an Soldaten spekuliert wird. Der Einsatz von Truppen zur direkten Überwachung eines Friedensabkommens an der Frontlinie scheint jedoch derzeit unwahrscheinlich.