27. Juli, 2024

Wirtschaft

Gewitterwolken über Infineon: Prognosekorrektur drückt Aktie ans Dax-Ende

Gewitterwolken über Infineon: Prognosekorrektur drückt Aktie ans Dax-Ende

Nach einer Korrektur der Zukunftserwartungen für das Geschäftsjahr 2023/24 findet sich Infineon am Dienstag am unteren Ende des deutschen Leitindex Dax wieder. Der Kurs der Aktie gab nach, sie büßte 3,3 Prozent ihres Werts ein und notierte bei 33,53 Euro. Damit sind die Kurserholungen vom Vortag verflogen und die Beständigkeit jüngster Kursaufschwünge ist in Frage gestellt. Infineon schließt sich mit diesen neuerlichen schlechten Nachrichten an die Reihe der Wettbewerber aus dem Halbleiterbereich an, die in letzter Zeit für negative Überschriften sorgten, darunter Namen wie Intel und STMicroelectronics, die bereits früher für Ernüchterung in der Branche gesorgt haben.

Analysten betrachteten das Ergebnis des ersten Quartals größtenteils als wenig überraschend, doch die nach unten korrigierten Geschäftsprognosen von Infineon ließen aufhorchen. So könnten die Markterwartungen einer Revision unterzogen werden, prognostiziert JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande. Die Prognosen für das operative Ergebnis des Jahres könnten dabei laut UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies um bis zu zehn Prozent reduziert werden.

Janardan Menon von Jefferies vermerkte, dass Infineon trotz korrigierter Umsatz- und Margenziele am Wachstum im Automobilsektor festhalte, während im Bereich Consumer, Kommunikation, Computing und IoT Schwächen zu verzeichnen seien, eine Wahrnehmung, die sich mit einschlägigen Aussagen von Konkurrenten deckt.

Deshpande zeigte sich jedoch skeptischer und betonte, dass eine Senkung der Ziele im Automobilsegment für Infineon "immer unwahrscheinlich" gewesen sei. Dennoch steige die Markterwartung, dass auch dieser Sektor früher oder später Einschränkungen erleben könnte. Bouvignies unterstrich diese Sichtweise mit dem Hinweis, dass die neuen, angepassten Jahresziele für das zweite Halbjahr ein Umsatzwachstum von 16 Prozent im Auto-Segment vorsehen, verglichen mit einem Zuwachs von 6 Prozent im ersten Halbjahr. Eine solche Annahme könne bei den Investoren für Verwunderung sorgen und Fragen bei der anstehenden Telekonferenz nach sich ziehen, so seine Einschätzung.