Umsatz leicht rauf, Ergebnis unter Druck
Im ersten Halbjahr setzte Jungheinrich 2,66 Milliarden Euro um – ein Plus von 40 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Doch das operative Ergebnis (Ebit) sank um rund zwei Prozent auf 210,5 Millionen Euro.
Haupttreiber der Schwäche sind schwache Auftragseingänge in den europäischen Kernmärkten und sinkende Margen im Neugeschäft. Der Vorstand spricht von einem „deutlich verschärften internationalen Wettbewerb“.
Prognose gekippt – von Wachstum zu Gewinnsturz
Noch zu Jahresbeginn hatte der Konzern einen operativen Gewinn von bis zu 500 Millionen Euro für 2025 in Aussicht gestellt. Jetzt rechnet man nur noch mit 160 bis 230 Millionen Euro – ein Einbruch um bis zu 63 Prozent im Vergleich zu 2024. Ausschlaggebend sind neben dem Preisdruck auch Sonderbelastungen aus dem Verkauf des Russland-Geschäfts sowie die Kosten für ein neues Sparprogramm.
Sparprogramm mit harten Zielen
Das Maßnahmenpaket soll jährlich rund 100 Millionen Euro einsparen. Im Fokus stehen Effizienzsteigerungen, Straffung von Prozessen und der Abbau von Strukturen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.
Offiziell hält Jungheinrich am Ziel fest, auch in schwierigen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben – de facto bedeutet der Sparkurs aber eine Phase der Konsolidierung.
Zwischen Automatisierung und Abhängigkeit
Jungheinrich investiert seit Jahren in Softwarelösungen und automatisierte Lagersysteme, um sich unabhängiger vom klassischen Gabelstaplergeschäft zu machen. Doch im aktuellen Marktumfeld reicht das nicht, um den Margenverfall auszugleichen. Vor allem die starke Konkurrenz aus Asien drückt die Preise.
Belastungsprobe für das Geschäftsmodell
Mit einer schrumpfenden Gewinnbasis, hoher Wettbewerbsschärfe und konjunktureller Unsicherheit muss Jungheinrich beweisen, dass es seine Transformation zur integrierten Logistikmarke konsequent umsetzen kann. Der Preiskampf zeigt jedoch, wie verletzlich selbst Traditionshersteller im globalisierten Maschinenbau geworden sind.
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