27. Juli, 2024

Wirtschaft

Gewerkschaft Verdi visiert kräftige Lohnerhöhung bei öffentlichen Banken an

Gewerkschaft Verdi visiert kräftige Lohnerhöhung bei öffentlichen Banken an

In einer Zeit der schleichenden Inflationsdynamik rückt die finanzielle Anerkennung der Arbeitnehmer zunehmend ins Rampenlicht. Dies spiegelt sich auch in der aktuellen Forderung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wider, die für die über 60.000 Angestellten der öffentlichen Banken in Deutschland eine Lohnaufbesserung von stattlichen 12,5 Prozent verlangt, wobei der Sockelbetrag nicht unter 500 Euro liegen soll. Diese Maßnahme soll, nach Angaben von Verdi, die Beschäftigten für den aufgehäuften Reallohnverlust kompensieren.

Mit der Bekanntmachung dieser Forderung eröffnet die Gewerkschaft die bevorstehende Tarifrunde mit dem Ziel, die Vereinbarung auf eine Dauer von einem Jahr zu fixieren. Indessen steht der Arbeitgeberverband der öffentlichen Banken dieser Gehaltsvorstellung skeptisch gegenüber, indem er sie als wenig realistisch einstuft. Gunar Feth, als Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, weist darauf hin, dass die erfreulichen Bilanzzahlen einiger Institute maßgeblich auf einen Sondereffekt durch den kräftigen Zinsanstieg zurückzuführen sind, was nicht über die trüben Aussichten der Wirtschaftslage hinwegtäuschen sollte.

Die Gespräche, welche die Arbeitnehmer von Landesbanken, Dekabank, Förderbanken inklusive der renommierten KfW, Bausparkassen und ausgewählte Sparkassen – darunter die Hamburger Haspa – betreffen, sollen im Juni dieses Jahres anlaufen. Ein exaktes Datum für den Verhandlungsstart wurde seitens der beteiligten Parteien noch nicht genannt.

Rückblickend auf die vorherige Tarifrunde 2021/2022, lässt sich festhalten, dass Verdi zusammen mit den Arbeitgebern erst nach der sechsten Runde zu einem Kompromiss gelangte. Damals wurde eine sukzessive Erhöhung der Tarifgehälter um drei Prozent ab Juli 2022, gefolgt von weiteren zwei Prozent ab Juli 2023 beschlossen. Zudem wurde eine Einmalzahlung in zwei Teilen von insgesamt 1050 Euro ausgehandelt und eine Reduktion der Wochenarbeitszeit von 39 auf 38 Stunden ab Januar 2024 festgelegt. Laut Feth entsprechen diese Änderungen einer Tariflohnsteigerung von 2,56 Prozent, was aus Sicht der Banken eine bereits erbrachte Vorleistung darstellt. Der bestehende Tarifvertrag hat seine Gültigkeit bis zum 31. Mai 2024.