Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat während eines Besuchs im Potsdamer Wissenschaftspark die Bedeutung von Geothermie und Wasserstoff für die angestrebte Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 betont. Scholz erklärte, dass die Geothermie große Potenziale für die Wärmeversorgung in Deutschland habe und in bestimmten Bereichen auch zur Stromerzeugung genutzt werden könne. Zusätzlich sei Wasserstoff ein wichtiger Baustein für die Energiewende und als zentrales Gas für die industrielle Nutzung der Zukunft von großer Bedeutung.
Der Bundeskanzler informierte sich als SPD-Bundestagsabgeordneter in seinem Potsdamer Wahlkreis über Forschungsergebnisse beim Geoforschungszentrum (GFZ) und beim Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Professorin Susanne Buiter, Leiterin des GFZ, erläuterte, dass mit Geothermie der deutsche Wärmebedarf zu 25 Prozent gedeckt werden könne. Allerdings sei dafür öffentliche Förderung erforderlich, um auch kleineren Stadtwerken Tiefenbohrungen zu ermöglichen.
Buiter fügte hinzu, dass der Untergrund auch als Speicher für Wasserstoff oder Kohlendioxid genutzt werden könne. Das GFZ bereitet derzeit eine Demonstrationsanlage zur Speicherung von Wasserstoff in Ketzin vor. Bereits 2017 hatte das GFZ dort das erste europäische Projekt zur Speicherung von insgesamt 67.000 Tonnen CO2 abgeschlossen. Allerdings fehlen noch Fördergelder in Höhe von 10 bis 15 Millionen Euro, um die Erprobung der Wasserstoff-Speicherung in dem porösen Gestein zu ermöglichen, berichtete Buiter dem Kanzler.
Der Einsatz von Geothermie und Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der angestrebten Klimaneutralität Deutschlands leisten. Beide Technologien haben erhebliches Potenzial für eine nachhaltige und umweltfreundliche Energiewirtschaft. Nun liegt es an der Politik, die nötigen Investitionen und Förderungen bereitzustellen, um diese Potenziale voll auszuschöpfen.