27. Juli, 2024

Politik

Generalleutnant Schütt warnt vor wachsendem Einfluss Russlands in Afrika

Generalleutnant Schütt warnt vor wachsendem Einfluss Russlands in Afrika

In scharfen Tönen sprach der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Bernd Schütt, über die strategischen Ambitionen Russlands, die zunehmend auch afrikanische Staaten betreffen. Er betonte die Bedeutung, internationale Sicherheitsaufgaben und nationale Verteidigungsinteressen nicht isoliert voneinander zu sehen, um maximal effektiv zu operieren.

Vom Einsatzführungskommando in Schwielowsee aus überwacht die Bundeswehr die Umstrukturierungen der Streitkräfte und bekennt sich zur Absicherung der NATO-Partner sowie Deutschlands als ihre vorrangige Aufgabe – ein Prozess, an dessen politisches Ermessen nun ein besonderes Augenmerk gilt.

Generalleutnant Schütt sieht geopolitische und wirtschaftliche Interessen verknüpft mit militärischen Entscheidungen, die strategische Antworten auf den russischen Expansionsdrang verlangen. Dessen Präsenz, belegt durch Aktivitäten in Ländern wie Burkina Faso, Mali, Niger, Tschad, Sudan und Libyen, ist Ausdruck eines methodischen Machtzuwachses und der Verdrängung westlichen Einflusses.

Das gefährliche Vakuum, das der Westen hinterlässt, wird von Russland nutzenorientiert besetzt, während gleichzeitig die Bundeswehr und ihre Verbündeten vorsorgen müssen, um etwa im Krisenfall eigene Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Im Rahmen dieser Vorbereitungen wurden auch Spezialkräfte trainiert und das 'targeting' feindlicher Ziele reaktiviert.

Generalleutnant Schütt zeigte sich speziell besorgt hinsichtlich der Verteidigung gegen Drohnen und hob die Notwendigkeit hervor, rasch angemessene Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zudem betonte er die Unkalkulierbarkeit der Bedrohungslage und rief dazu auf, sich stets auf unvorhersehbare strategische Wendungen einzustellen.

Schließlich unterstrich Schütt die sicherheitspolitische Bedeutsamkeit des Balkans für die NATO und erläuterte die Notwendigkeit, auf Verbindlichkeiten und Glaubwürdigkeit der Allianz zu achten – gerade angesichts einer fragilen Situation im Kosovo.