30. September, 2025

Politik

Gefahr aus der Tiefe: EU nimmt russische Schattenflotte ins Visier

Gefahr aus der Tiefe: EU nimmt russische Schattenflotte ins Visier

Die Europäische Union bläst zum Gegenangriff gegen die sogenannten russischen Schattenflotten, die sich möglicherweise an fragwürdigen Aktivitäten in europäischen Gewässern beteiligen. Nachdem ein Unterwasserstromkabel vor Finnland mutmaßlich sabotiert wurde, mahnt Kaja Kallas, die EU-Außenbeauftragte, zu entschlosseneren Maßnahmen. Sie betont, dass diese Flotten nicht nur Umweltrisiken darstellen, sondern auch die Kassen Russlands in unsicheren Zeiten auffüllen könnten. Der Verdacht, dass diese Schiffe Sabotageakte durchführen, hat nun neue Dringlichkeit erhalten.

Der Fall des Öltankers "Eagle S", der nach der Unterbrechung der 170 Kilometer langen Stromverbindung von Finnland nach Estland festgesetzt wurde, sorgt für großes Aufsehen. Finnische Ermittler äußern den Verdacht, dass das Kabel durch den Anker des Schiffs beschädigt worden sein könnte und vermuten intentionalen Schaden. Der Tanker, unterwegs unter der Flagge der Cookinseln, gerät so ins Zentrum internationaler Ermittlungen. Die Vermutung der EU: Russland nutzt solche Schiffe auch, um Sanktionen, insbesondere im Öltransport, zu umgehen.

Spannungen eskalieren, seit Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine intensiviert hat und die Häufung von Sabotageakten in der Ostsee als Teil eines koordinierten Musters interpretiert wird. Estlands ehemalige Ministerpräsidentin Kallas bekräftigt, dass diese Entwicklungen auf absichtliche Störungen abzielen, die auf die europäische Digital- und Energieinfrastruktur abzielen. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock drängte kürzlich auf stärkeren Schutz der kritischen Infrastruktur und sprach sich für verstärkte EU-Sanktionen aus. Angesichts steigender Angriffe auf Unterseekabel in der Ostsee wird der Bedarf an Maßnahmen immer dringlicher.