27. Juli, 2024

Wirtschaft

Gedämpfte Wirtschaftserwartungen: OECD korrigiert Prognosen für Deutschland und Euroraum

Gedämpfte Wirtschaftserwartungen: OECD korrigiert Prognosen für Deutschland und Euroraum

In einer jüngsten Veröffentlichung hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre zuvor optimistischeren Prognosen für das Wirtschaftswachstum Deutschlands und des Euroraums revidiert. Für das laufende Jahr prognostiziert die in Paris ansässige OECD nun für Deutschland lediglich ein Wachstum von 0,3 Prozent – im Vergleich zu den zuvor erwarteten 0,6 Prozent.

Auch der Gesamteuroraum muss sich auf eine leichte Anpassung seiner Aussichten einstellen: Die OECD sagt für das Jahr 2024 ein Wachstum von 0,6 Prozent voraus. Trotz der beunruhigenden kurzfristigen Signale ist die Organisation für die darauffolgenden Jahre etwas optimistischer; sie sieht ein Anziehen des Wachstums in Deutschland auf 1,1 Prozent und im Euroraum auf 1,3 Prozent im Jahr 2025.

Global betrachtet antizipiert die OECD eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums, wobei sie für dieses Jahr einen Zuwachs von 2,9 Prozent vorhersagt – leicht mehr als im Herbst angenommen, doch weniger als das Wachstum von 3,1 Prozent des Vorjahres. Die Industriestaatenorganisation benennt angespannte Finanzbedingungen als Ursache für Probleme an den Immobilien- und Kreditmärkten. Zudem wird der Welthandel durch erhöhte Frachtkosten und längere Versandzeiten gebremst, wofür unter anderem militärische Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer verantwortlich sind, die zusätzlichen Preisdruck und Produktionsverzögerungen verursachen.

Die OECD warnt vor den kurzzeitigen Risiken, die durch starke geopolitische Spannungen entstehen; vor allem im Hinblick auf die Gefahr, dass der anhaltende Konflikt im Nahen Osten die Energiemärkte weiter beunruhigen könnte. Während finanzieller Druck auf nationaler Ebene durch steigende Schulden und bevorstehende Ausgaben zunehme, appelliert die OECD an eine erhöhte internationale Kooperation, um den globalen Handel zu stimulieren, raschere Fortschritte bei der Dekarbonisierung zu erzielen und die Schuldenlast in ärmeren Ländern zu lindern.

Die OECD umfasst als internationaler Wirtschaftsverband eine Vielfalt von Mitgliedsländern, die die Prinzipien von Demokratie und Marktwirtschaft unterstützen, darunter sowohl die größten Volkswirtschaften der Welt als auch aufstrebende Nationen wie Mexiko und Chile.