Die Immobilienpreise in Deutschland zeigen sich stabilisiert, doch ein deutlicher Aufwärtstrend wie einst in Zeiten der Niedrigzinsen bleibt aus. Laut aktuellen Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) erhöhten sich die Kosten für Häuser und Wohnungen im vierten Quartal 2024 um durchschnittlich 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum dritten Quartal des gleichen Jahres betrug der Anstieg 0,7 Prozent. Jens Tolckmitt, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, stellt klar, dass ein erneuter Boom niedriger Zinsen vonnöten wäre, um einen stärkeren Preisanstieg zu beobachten. Nach einem jahrelangen Preishoch, bedingt durch günstige Finanzierungsmöglichkeiten, wird der Markt nun von gestiegenen Kreditzinsen beeinflusst. Dennoch entschließen sich bei bedingt sinkenden Zinsraten wieder mehr Käufer für Immobilienkredite, und auch der sonst schwächelnde Gewerbeimmobilienmarkt registriert wieder Zuwächse. Am stärksten stiegen die Preise bei Mehrfamilienhäusern mit einem Plus von 2,9 Prozent, was laut Tolckmitt auf die Rückkehr großer Investoren hinweist. Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen verzeichneten dagegen einen moderaten Anstieg von 1,2 Prozent. In großen Städten wie Berlin, Hamburg und München übertrafen die Preiszuwächse mit 2,3 Prozent den Bundesdurchschnitt und stiegen zum dritten Quartal 2024 um 0,9 Prozent an. Zwar zeigen die Mietpreise weiterhin einen kräftigen Anstieg, aber viele Interessenten sehen sich mit moderat gesunkenen Immobilienpreisen und weiterhin hohen Zinsen konfrontiert. Das führt zu einer verstärkten Nachfrage auf dem Mietmarkt, wo die Angebotsknappheit den Preisdruck erhöht. Laut Tolckmitt kann der Mangel an Wohnraum nur durch umfangreiche Neubautätigkeiten ausgeglichen werden. Dafür fordert er nicht nur großzügigere Fördermaßnahmen, sondern auch drastische Vereinfachungen im Bauvorschriftenbereich und eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer, um Wohneigentum wieder breiteren Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen.
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Gebremster Anstieg auf dem Immobilienmarkt: Zwischen Stabilität und neuen Hürden
