22. Oktober, 2024

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Französische Parlamentswahlen drücken Bundesanleihen

Französische Parlamentswahlen drücken Bundesanleihen

Deutsche Bundesanleihen gerieten nach der ersten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich am Montag deutlich unter Druck. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future verzeichnete einen Rückgang um 0,59 Prozent auf 130,74 Punkte. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,57 Prozent an.

In Marktkreisen wird die begrenzte Nachfrage nach als sicher geltenden Wertpapieren mit den Ergebnissen der französischen Wahlen in Verbindung gebracht. Trotz eines erwartungsgemäßen Stimmzuwachses des rechtsnationalen Rassemblement National (RN) könnte es für eine absolute Mehrheit im Parlament knapp werden. Der Vorsprung des RN fiel weniger deutlich aus als prognostiziert.

"Obwohl der RN die erste Runde der französischen Parlamentswahlen gewonnen hat, sind sowohl das Ergebnis der zweiten Runde am 7. Juli als auch das Ausmaß des möglichen Einflusses des RN auf die französische Innenpolitik noch unklar", analysierte Holger Schmieding, Chefökonom der Berenberg Bank. Auch von der Dekabank wurde betont, dass die Märkte das Wahlergebnis mit Erleichterung aufgenommen haben dürften.

Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager planen, durch eine gemeinsame Front bei den Stichwahlen am 7. Juli dem RN den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aus beiden Lagern verlautete, man werde sich in Wahlkreisen, in denen man auf dem dritten Platz gelandet sei, zugunsten der Kandidaten zurückziehen, die in der Lage sind, das Rassemblement National zu schlagen.