07. Juli, 2025

Reichtum

Fortbestehende Geschlechterdisparitäten bei Investitionen trotz Bemühungen um finanzielle Gleichstellung

Aktuelle Erhebungen verdeutlichen ein weiterhin bestehendes Ungleichgewicht in der Bereitschaft zum Investieren zwischen den Geschlechtern. Eine von Yougov durchgeführte Studie im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur weist darauf hin, dass 43 Prozent der Männer ihr Kapital in Aktien oder Fonds anlegen, während dieser Anteil bei Frauen lediglich 24 Prozent beträgt. Diese Zahlen reflektieren eine anhaltende Kluft in der Finanzwelt, die durch historische, soziale und kulturelle Faktoren geprägt ist.

Diese Geschlechterdifferenz zeigt sich nicht nur in der generellen Beteiligung am Finanzmarkt, sondern auch in der Höhe der investierten Beträge. Männliche Investoren neigen dazu, höhere Summen in Höhe von über 250 oder sogar 500 Euro anzulegen. Frauen hingegen verbleiben tendenziell unter einem Investitionsvolumen von 250 Euro. Dieses Muster könnte auf Unterschiede im Einkommen, im Risikoverhalten oder in der finanziellen Bildung hinweisen.

Insgesamt berichteten etwa 33 Prozent der Befragten, dass sie überhaupt in Anlageformen wie Aktien oder Fonds investieren. Ein wesentlicher Anteil derjenigen, die nicht in den Finanzmarkt investieren, benennt finanzielle Engpässe als Hauptbarriere. Interessanterweise wird dieser Aspekt von Frauen etwas weniger häufig als Hinderungsgrund genannt als von Männern, was darauf hindeuten könnte, dass andere Faktoren für die geringere Teilnahme von Frauen eine Rolle spielen.

Unzureichendes Wissen über Finanzanlagen stellt ein weiteres signifikantes Hindernis dar, insbesondere für Frauen. Die Studie zeigt, dass 36 Prozent der Frauen und etwa ein Drittel aller Befragten sich in finanziellen Angelegenheiten unsicher fühlen. Erschwerend kommt hinzu, dass lediglich ein Drittel der Teilnehmer der Umfrage ihre Kenntnisse über Aktien und Fonds als gut einschätzen. Markant ist, dass 42 Prozent der Frauen ihr Wissen als unzureichend beurteilen, was darauf hinweist, dass Bildungsprogramme und Informationskampagnen gezielt auf weibliche Interessenten ausgerichtet werden sollten.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Altersverteilung in Bezug auf Investitionen. Personen der jüngeren Generation, insbesondere im Alter von 18 bis 34 Jahren, weisen mit über 40 Prozent eine signifikant höhere Investitionsbereitschaft auf. Im Gegensatz dazu sinkt die Investitionsquote bei den über 54-Jährigen auf 27 Prozent. Diese Tendenz könnte durch die zunehmende Digitalisierung und den erleichterten Zugang zu Finanzinformationen für jüngere Menschen beeinflusst sein.

Der Geschlechterunterschied in der Investitionsbereitschaft ist nicht nur ein nationales, sondern ein internationales Phänomen und zeigt laut Experten des Deutschen Aktieninstituts eine bemerkenswerte Beständigkeit über die Jahre. Diese anhaltende Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen, um die finanzielle Gleichberechtigung zu fördern und Frauen in ihrer finanziellen Unabhängigkeit zu stärken.