Am Dienstag reagierten die internationalen Finanzmärkte äußerst sensibel auf die überraschende Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, der zu einer Evakuierung Teherans aufrief. Diese Eskalation der Spannungen folgte auf die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Iran, die Besorgnis über einen möglichen regionalen Konflikt verstärkten. Präsident Trump brach seine Teilnahme am G7-Gipfel in Kanada abrupt ab, um den nationalen Sicherheitsrat auf eine möglicherweise bevorstehende Zuspitzung vorzubereiten. Dieser Schritt löste insbesondere in Asien einen Verkaufsdruck aus, bei dem die S&P 500 Futures um 0,46% und die europäischen Futures um 0,69% zurückgingen, während die Ölpreise vorübergehend um mehr als 2% anstiegen.
Marktanalyst Tony Sycamore von IG äußerte sich besorgt über eine mögliche militärische Intervention der USA im Iran, die das Investitionsklima erheblich belasten könnte. Der anfängliche Druck auf die Ölpreise ließ nach, als Gerüchte über ein von Trump angeregtes Waffenstillstandsangebot zwischen Iran und Israel die Runde machten. Gleichzeitig intensivierte Israel seine Bemühungen, indem es gezielt iranische Rundfunkeinrichtungen und Anreicherungsanlagen angriff, was die Volatilität an den Finanzmärkten weiter steigerte.
In Reaktion auf die unruhigen geopolitischen Verhältnisse suchten Investoren Zuflucht in sichereren Anlageklassen. Der Goldpreis stieg um 0,5%, während die Renditen amerikanischer Staatsanleihen sanken. Der US-Dollar profitierte als sicherer Hafen und legte gegenüber dem Euro, dem japanischen Yen und dem britischen Pfund zu. Jenseits der geopolitischen Spannungen richten Anleger diese Woche ihr Augenmerk auch auf die bevorstehenden Entscheidungen der zentralen Notenbanken, insbesondere die der Bank of Japan (BOJ). Es wird erwartet, dass die BOJ ihre Zinspolitik unverändert lässt, wobei der Fokus auf ihrer zukünftigen Strategie zur quantitativen Straffung liegt.
Der japanische Nikkei-Index legte um 0,5% zu, wogegen der Yen gegenüber dem Dollar auf 144,96 nachgab. Es gibt zunehmende Spekulationen, dass die BOJ ihre Anleihekäufe im kommenden Jahr reduzieren könnte, um den Finanzmarkt nicht übermäßig zu destabilisieren. Parallel dazu beobachten Marktteilnehmer gespannt die Ankündigungen der US-Notenbank Federal Reserve, die am Mittwoch erwartet werden. Hierbei wird gehofft, dass die Zinsraten unverändert bleiben, während der Vorsitzende Jerome Powell mögliche zukünftige Zinssenkungen thematisieren könnte.
Auf den Rohstoffmärkten trieben Bedenken über anhaltende Unruhen im Nahen Osten die Ölpreise in die Höhe. Brent-Rohöl stieg um 0,34% auf zuletzt 73,47 USD pro Barrel, während West Texas Intermediate mit einem Anstieg von 0,43% bei 72,09 USD gehandelt wurde. Der Goldpreis verzeichnete einen weiteren Anstieg von 0,3% und erreichte 3,393,05 USD pro Unze. Diese Entwicklungen unterstreichen die anhaltende Unsicherheit, die die globalen Märkte in Atem hält und die Entscheidungen von Investoren weltweit beeinflusst.