13. Oktober, 2025

Märkte

Finanzmärkte in Unruhe: Trumps Zollankündigungen sorgen für Verunsicherung

Die internationalen Aktienmärkte stehen erneut unter erheblichem Druck, ausgelöst durch politische Entwicklungen in den Vereinigten Staaten, die sowohl Händler als auch Investoren stark beschäftigen. Insbesondere die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, mögliche neue Zölle gegen China zu verhängen, löste bedeutende Unruhe an den Finanzmärkten aus. Am vergangenen Freitag erlebte der DAX einen markanten Rückgang und büßte über 300 Punkte ein. Dies beendete eine Woche, die zuvor durch neue Höchststände an den Börsen gekennzeichnet war. Auch der Stoxx Europe 600 konnte sich diesem Abwärtstrend nicht entziehen und verzeichnete Verluste.

Obwohl Trump in sozialen Medien eine potenzielle Einigung mit China in Aussicht stellte, bleibt die Stimmung an den Finanzmärkten weiterhin gebremst. Trotz dieser Anspannung zeigten sich die deutschen Bluechips zu Beginn des Handelstages positiv und verzeichneten Kursgewinne. Auch die Terminmärkte der großen US-Indizes entwickelten sich erfreulich, was auf eine zunächst positive Eröffnung der US-Börsen hindeutet.

Mehrere Finanzanalysten gehen jedoch mit vorsichtiger Zurückhaltung vor. Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg warnte, dass die derzeitige Haushaltsblockade in den USA ein erhebliches Risiko darstelle, das die Erholung der Märkte verzögern könnte. Ähnlich skeptisch äußerte sich Markus Reinwand von der Helaba, der eine notwendige Marktkonsolidierung hervorhob. Im Gegensatz dazu betrachtet Robert Halver von der Baader Bank etwaige Rücksetzer als vorteilhafte Kaufgelegenheiten und sieht Chancen für eine anhaltende Aufwärtsdynamik an den Märkten.

Im Hinblick auf die Sorge einer technologischen Blase zeigt sich Halver unbeeindruckt. Wichtige historische Faktoren wie eine hohe Privatverschuldung und Zinsanhebungen der Zentralbanken seien aktuell nicht gegeben. Zudem sind die Finanzreserven der amerikanischen Technologiegiganten sehr stark, weshalb Halver keine unmittelbaren Gefahren aus dieser Richtung sieht.

Parallel dazu stellt der Shutdown der US-Regierung eine anhaltende Belastung für den ökonomischen Datenkalender dar. Zahlreiche Veröffentlichungen bleiben aus, und eine rasche Lösung der Blockade scheint laut Martin Roth von der Commerzbank nicht in Sicht. Prognosen für das Umsatz- und Gewinnwachstum im S&P 500 müssen daher neu bewertet werden, während der festere US-Dollar und höhere Importzölle die Gewinnmargen der Unternehmen voraussichtlich beeinträchtigen könnten.

Trotz dieser Herausforderungen bleiben die Erwartungen an die US-Technologieriesen hoch. Sollten diese Unternehmen positiv überraschen, könnten die daraus entstehenden Impulse auch eine breitere Marktbelebung nach sich ziehen.