26. Juli, 2025

Politik

Finanzielle Situation der Ukraine: Internationaler Dialog über erheblichen Finanzbedarf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kürzlich die finanziellen Herausforderungen seines Landes inmitten des anhaltenden Konflikts mit Russland dargelegt und hierbei einen signifikanten Unterstützungsbedarf aus dem Ausland skizziert. Selenskyj nennt eine Summe von über 55 Milliarden Euro, die jährlich benötigt wird, um die diversen Herausforderungen, denen die Ukraine gegenübersteht, effektiv zu bewältigen. Ein wesentlicher Anteil dieses Betrags – etwa 40 Milliarden US-Dollar – wird allein zur Deckung des Haushaltdefizits benötigt. Zusätzlich sind rund 25 Milliarden US-Dollar ausschließlich für die Produktion und Weiterentwicklung von Drohnen vorgesehen.

Selenskyj hebt in diesem Zusammenhang die strategische Bedeutung moderner Verteidigungstechnologien wie Raketen und Systeme zur elektronischen Kriegsführung hervor. Diese Systeme sind, seiner Ansicht nach, von entscheidender Bedeutung, um die militärische Schlagkraft der Ukraine aufrechtzuerhalten und weiter zu stärken.

In diplomatischen Gesprächen mit führenden internationalen Politikern hat Selenskyj diese Themen auf die Tagesordnung gesetzt. Unter den Gesprächspartnern befanden sich der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der US-amerikanische Präsident sowie der NATO-Generalsekretär. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer zählten zu seinen Kontakten. Ein zentrales Anliegen dieser Gespräche war die Sicherung der internationalen Finanzierung für den Sold der ukrainischen Soldaten, der im Fronteinsatz bei über 2.400 Euro brutto pro Monat liegt.

Derzeit wird bereits über die Hälfte des ukrainischen Staatshaushalts durch internationale Unterstützung finanziert. Prognosen lassen darauf schließen, dass bis zum Jahr 2025 rund 26 Milliarden Euro an ausländischen Finanzhilfen zur Verfügung gestellt werden. Trotz des enormen Drucks auf den nationalen Haushalt hat die Ukraine bislang an einem relativ niedrigen Steuersystem festgehalten, das insbesondere für Einzelunternehmer günstige steuerliche Bedingungen bietet.

Diese finanzpolitischen Rahmenbedingungen sollen trotz der Herausforderungen nicht nur die wirtschaftliche Stabilität fördern, sondern auch ausländische Investitionen anziehen. Die langfristige Vision ist es, sowohl durch Reformen als auch durch internationale Partnerschaften die Resilienz der ukrainischen Wirtschaft zu stärken und auf diese Weise die Grundlage für den Wiederaufbau nach dem Konflikt zu schaffen.