27. Juli, 2024

Wirtschaft

Faninitiativen beharren auf neues Votum zur Investorfrage im deutschen Fußball

Faninitiativen beharren auf neues Votum zur Investorfrage im deutschen Fußball

In einer aktuellen Entwicklung im Ringen um die Investorenfrage in der Deutschen Fußball Liga (DFL) zeigen sich organisierte Fanverbände unnachgiebig und lehnen das Einladungsangebot der DFL zu Gesprächen ab. Sie insistieren auf eine Neuabstimmung und bezeichnen diese als alternativlos. Eine geschlossene Haltung dazu soll weiterhin aufrechterhalten werden, so die Reaktion auf die Mitteilung der DFL. Diverse Fanszenen, unterzeichnet von "Unsere Kurve", "Queer Football Fans", "Netzwerk Frauen im Fußball", "FC Playfair" und "Bündnis aktiver Fußballfans", betonen die Wichtigkeit und Notwendigkeit, sich entschieden gegen Investorenmodelle und die Art ihrer Einführung zu positionieren. Sie stellen klar, dass eine beträchtliche Anzahl von Anhängern gegen derlei Pläne ist.

Die Fans reagieren damit auf einen Aufruf der DFL, welche angesichts von spieltäglichen Protesten, die zu Spielunterbrechungen in der Bundesliga und 2. Bundesliga führten, auf Vermittlungsgespräche gesetzt hatte. Die DFL, welche die Meinungsverschiedenheiten anerkennt, untermauert die Bedeutung des Fan-Dialogs, jedoch ohne die Erwartung der völligen Einigkeit.

Vereinzelte Stimmen aus den Fanreihen kritisieren den von der DFL gewählten Ton und die Ablaufstrukturen als selbstgefällig und verweisen auf die Notwendigkeit einer authentischen und gelebten Einbeziehung der Vereinsmitglieder und Fans. Jost Peters, Vorsitzender von "Unsere Kurve", betont die Einzigartigkeit der deutschen Stadionkultur und fordert, diesbezüglich nicht nur Lippenbekenntnisse abzulegen.

Ergänzt wird diese Kritik von Dario Minden, Mitglied der DFB-Kommission Fans und Fankulturen, der die Aussage zu Beaconschaftsbeteiligung ohne substanzielle Umsetzung im Investorfall als haltlos ansieht. Unterstützung für eine erneute Abstimmung finden die Fanorganisationen auch innerhalb der Vereinsstrukturen.

Grund für die anhaltenden Proteste ist der Plan der DFL, welcher einem Finanzinvestor gegen eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen eine Milliarde Euro zahlen würde. In einer im Dezember abgehaltenen Abstimmung unter den 36 Proficlubs wurde die erforderliche Mehrheit nur knapp erreicht, wobei die Abstimmung durch Martin Kind von Hannover 96, konträr zu Anweisungen seines Stammvereins, Fragen aufwarf.