Sommerwelle bringt Schwung
Lange sah es so aus, als würde 2025 für die Online-Reisebranche ein zähes Jahr werden. Handelszölle und Konjunktursorgen hatten die Buchungslaune vor allem in den USA spürbar gedämpft.
Doch seit Juli dreht sich das Bild. „Wir beobachten eine deutliche Belebung der Nachfrage, insbesondere im US-Markt“, erklärte CEO Ariane Gorin bei einer Analystenkonferenz.
Das Unternehmen rechnet nun mit einem Wachstum der Bruttobuchungen von drei bis fünf Prozent – ein Prozentpunkt mehr als zuvor prognostiziert. Für Investoren ist das ein Signal: Die Erholung kommt schneller, als viele dachten. Die Aktie legte im Tagesverlauf um fast zwölf Prozent zu.
Markt reagiert mit Kauflaune
Die Reaktion an der Börse fiel prompt und kräftig aus. Nach Bekanntgabe der neuen Prognose zog der Kurs zweistellig an – ein klares Zeichen, dass Anleger an die Trendwende glauben. Branchenbeobachter verweisen darauf, dass Expedia damit die Erwartungen in einem Umfeld steigender Unsicherheit übertrifft.
„Die jüngsten Zolldiskussionen hatten den Reisemarkt spürbar gebremst“, sagt Danni Hewson, Finanzanalyse-Chefin beim britischen Investmenthaus AJ Bell. „Doch es scheint, dass US-Reisende wieder bereit sind, Geld für Urlaube in die Hand zu nehmen.“
Branche im Erholungsmodus
Expedia steht mit der positiven Entwicklung nicht allein. Auch Wettbewerber wie Booking Holdings oder Airbnb berichten von stabiler bis steigender Nachfrage in Nordamerika. Die Hoffnungen ruhen nun darauf, dass sich der Trend ins Herbst- und Wintergeschäft hinein fortsetzt – und dass mögliche neue Zölle oder Konjunkturbremsen nicht erneut für Gegenwind sorgen.
Für Expedia jedenfalls gilt: Nach einem verhaltenen ersten Halbjahr ist die Plattform wieder auf Kurs. Anleger, die auf eine schnelle Erholung gesetzt haben, sehen sich bestätigt – und die Wall Street hat wieder ein Reisethema auf dem Radar.
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